DeepSeek nahm seine Tätigkeit im Jahr 2023 auf und legte von Anfang an großen Wert auf die Effizienz seines Sprachmodells. Dies hat es dem Unternehmen ermöglicht, die gesamte westliche Welt mit seinem Chatbot zu überraschen. Der Dienst wurde so populär, dass die Registrierung eingeschränkt werden musste, und es gab Behauptungen über einen Cyberangriff, die jedoch von keiner unabhängigen Quelle bestätigt wurden.

Die Bedeutung des DeepSeek-Ausbruchs wird durch die Tatsache deutlich, dass sich sogar der frisch vereidigte Präsident zu diesem Thema geäußert hat. Der auf R1 basierende Chatbot von DeepSeek wurde kurz nach Trumps Amtsantritt vorgestellt, war ab dem 20. Januar verfügbar und stieß in weniger als einer Woche auf großes Interesse. Er hat nun den ersten Platz in der Download-Liste des App Store eingenommen und damit unter anderem ChatGPT geschlagen.

Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte Trump die größte Infrastrukturentwicklung für künstliche Intelligenz in der Geschichte der USA an. Im Rahmen des Stargate-Projekts sollen in den nächsten vier Jahren insgesamt 500 Milliarden Dollar von den größten Technologieunternehmen mit Unterstützung der Regierung in Datenzentren und andere Bereiche investiert werden.

Nach Ansicht des Präsidenten deutet die jüngste Situation darauf hin, dass die amerikanischen Technologieunternehmen in letzter Zeit zur Selbstzufriedenheit tendiert haben könnten. Daher könnte das Auftauchen von DeepSeek sogar von Vorteil sein, da es den Akteuren der Branche helfen könnte zu erkennen, dass sie sich "auf den Wettbewerb konzentrieren müssen". Seiner Meinung nach ist das Auftauchen des Low-Cost-Modells als "eine äußerst positive Entwicklung" an der KI-Front zu sehen. Jetzt wissen wir, dass es möglich ist, die gleichen Lösungen zu finden, anstatt Milliarden und Abermilliarden auszugeben, hoffentlich mit weniger Aufwand".

Trump sprach auch über die starke Zensur von DeepSeek in Bezug auf die chinesische Geschichte, die seiner Meinung nach ein Hinweis darauf ist, dass die Regierung die Aktivitäten der Plattform kontrolliert. Und die USA heißen chinesische Sprachmodelle nicht willkommen. Sie könnten die nationale Sicherheit gefährden. Die US-Regierung hat auch damit begonnen, den Chatbot von DeepSeek in verschiedenen Bereichen zu verbieten, zum Beispiel wird er nicht mehr von Marineangehörigen verwendet.

Die Nachricht über den Erfolg von DeepSeek hat Nvidia einen schweren Schlag versetzt, und da das Vermögen von Jensen Huang zum größten Teil aus Nvidia-Aktien besteht, hat er selbst einen schweren Schlag erlitten. Er verlor rund 20 Milliarden Dollar, ein neuer Rekord, und noch nie hat jemand in den USA so viel Geld an einem einzigen Tag verloren. Elon Musk führt die Jahresrangliste mit 182 Milliarden Dollar an, eine Zahl, die er sicherlich nicht übertreffen wird, da ihm nach dem jüngsten Absturz "nur" noch 101 Milliarden Dollar verbleiben. Nach dem anfänglichen Schock haben die Aktien ohnehin zu steigen begonnen, so dass es vorerst nicht allzu schlimm ist.

Huang hob DeepSeek als einen "großen Schritt nach vorn im Bereich der KI" hervor. Der Nvidia-Sprecher fügte hinzu, dass die Arbeit des neuen Start-ups ein hervorragendes Beispiel dafür sei, wie mit den neuesten Techniken neue Modelle erstellt werden können. Insbesondere ist Nvidia stolz darauf, dass das Test-Time-Scaling-Verfahren, das das Unternehmen im November und auf der CES vorstellte, zum Erfolg von DeepSeek beigetragen hat, ebenso wie die Verwendung der MoE-Technik (Mixture of experts). Diese werden bereits von OpenAI in seinen neuesten Entwicklungen verwendet.

OpenAI wird von vielen als Vorreiter in Sachen KI angesehen, aber auch DeepSeek wurde von Sam Altman hoch gelobt. "DeepSeek R1 ist ein beeindruckendes Modell, vor allem im Hinblick darauf, was sie für einen bestimmten Geldbetrag anbieten können", sagte Altman. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass die Notwendigkeit, massive Rechenkapazitäten zu akkumulieren, heute wichtiger ist als je zuvor. Er versuchte, die bisherigen Schritte von OpenAI zu verteidigen, und versicherte Zweiflern, dass sie immer noch den Grund für Investitionen in Milliardenhöhe sehen.

DeepSeek bietet sein Modell wie seine Konkurrenten in verschiedenen Größen an, es kann lokal betrieben werden. Es gibt auch ein Modell, das auf visuelle Inhalte spezialisiert ist, Janus-Pro genannt. Es zeigt ebenfalls vielversprechende Ergebnisse, kann aber vorerst nur 384 x 384 Bilder erstellen. Von hier aus gibt es noch viel Raum für Verbesserungen, und wir werden wahrscheinlich in Zukunft noch viel von diesem Start-up hören.