In letzter Zeit gab es mehrere "Unfälle" mit Unterwasserkabeln. Diese Kommunikationskabel verbinden in der Regel Kontinente oder Länder entlang verschiedener Küsten und spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der weltweiten Kommunikation, weshalb die Betreiber in der Regel eine gewisse Redundanz anwenden, d. h. mehrere dieser Unterseekabel verbinden eine Region und nicht nur eines.
Gerade wegen dieser Redundanz hat der viel beachtete Vorfall der letzten Wochen, bei dem zwei dieser Tiefsee-Glasfaserkabel beschädigt wurden, keine spürbare Unterbrechung der Kommunikation zwischen den Regionen zur Folge gehabt. Das Phänomen sollte jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn im Falle eines möglichen kriegerischen Konflikts könnten die Parteien gezielte Angriffe auf die Tiefseekomponenten der Kommunikationsinfrastruktur durchführen, die in hohem Maße sabotageanfällig sind.
Genau aus diesem Grund hat die NATO-Führung beschlossen, eine spezielle Drohnenflotte einzurichten, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Gebiete zu überwachen, in denen Tiefseekommunikationskabel verlaufen. Admiral Pierre Vandier, der für die Entwicklung der NATO-Streitkräfte und -Fähigkeiten zuständige Oberbefehlshaber der Alliierten, nannte als Beispiel für die neue Flotte Komponenten eines CCTV-Kamerasystems, das an Straßenlaternen angebracht wird, um Probleme in Städten zu überwachen und die Umstände jedes Vorfalls als Beweismittel aufzuzeichnen. Mit der heutigen Technologie könnte dieses System auch auf See mit Hilfe von Drohnen oder in diesem Fall USVs (unbemannte Überwasserschiffe) eingesetzt werden. Dies würde es den Verbündeten ermöglichen, die kritischen Komponenten der Kommunikationsinfrastruktur ständig im Auge zu behalten und täglich zu sehen, ob alles in Ordnung ist.
Die Technologie ist nicht neu und wird seit 2021 von der im Nahen Osten stationierten Fünften Flotte der US-Marine entwickelt. Für diese Entwicklungsarbeit wurde eine spezielle Task Force namens TF 59 eingerichtet, die auch an der Kombination von Drohnen und künstlicher Intelligenz arbeitet, um effektive Überwachungssysteme zu schaffen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde nun eine TF 59.1 geschaffen, eine kleinere Gruppe innerhalb der größeren Einheit, die für die Prüfung und Aktualisierung von Systemen zuständig ist, die von Zulieferern, d. h. Unternehmen der Verteidigungsindustrie, hergestellt werden, um sicherzustellen, dass die Geräte einsatzbereit sind.
Nach Angaben der NATO-Führung könnten ähnliche Geräte wie die von der Fünften Flotte eingesetzten Plattformen zur Überwachung von Tiefsee-Kommunikationskabeln eingesetzt werden, aber es ist noch viel Arbeit zu leisten, und das Projekt befindet sich in der Vorbereitungsphase. Das Projekt befindet sich in der Vorbereitungsphase. Da die bestehenden Systeme für diese Aufgabe angepasst und eingesetzt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Flotte bis Juni 2025, also rechtzeitig zur nächsten NATO-Konferenz, in Betrieb genommen wird. Für die Zukunft ist der Einsatz einer zweiten Flotte geplant, die nicht über, sondern unter Wasser eingesetzt werden soll - im Wesentlichen unbemannte Mini-U-Boote.
Der Schutz der Kommunikationsinfrastruktur ist ebenfalls wichtig, denn im Falle eines möglichen bewaffneten Konflikts würde Russland Berichten zufolge das Internet, das GPS-Netz und die Kommunikationsinfrastruktur als strategische Ziele betrachten und Angriffe auf deren Komponenten starten. Die Unterbrechung der westlichen Kommunikationsinfrastruktur könnte den Russen einen strategischen Vorteil verschaffen, wenn die Angriffe erfolgreich durchgeführt werden. Mit dem neuen Projekt versucht die NATO auch, die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses zu minimieren.
In der Zwischenzeit planen die Meta-Experten, eigene Tiefsee-Glasfaserkabel zu verlegen und dabei besonders geopolitisch angespannte Gebiete zu meiden. Das Tiefseekommunikationskabel, das im Rahmen des neuen Projekts gebaut werden soll, wird sich über eine Länge von fast 40 000 Kilometern erstrecken und mehrere Kontinente und Regionen miteinander verbinden.