AMD hat auf der Computex 2025 die RYZEN Threadripper 9000-Serie inklusive der Pro-Modelle vorgestellt, aber nicht verraten, wie viel schneller sie im Vergleich zu ihren Vorgängergenerationen oder Intels aktuellen Workstation-Prozessoren sein werden. Gleichzeitig wurden leider auch die Preise der einzelnen Modelle nicht bekannt gegeben, was viele Fragen über die neue Produktlinie offen lässt.

Eine der Lücken hat der Hersteller nun geschlossen und verrät, wie die Top-Modelle der RYZEN Threadripper 9000-Serie in internen Tests im Vergleich zu den Vorgängermodellen abschneiden und was sie gegen Intels schnellsten Workstation-Prozessor leisten können. Da es sich hierbei um Herstellertests handelt, sollten sie vorerst mit Vorsicht behandelt werden. Erst spätere unabhängige Tests werden ein vollständiges und genaues Bild liefern, aber sie sind immer noch gut, um die Größenordnung der Geschwindigkeitssteigerungen aufzuzeigen, die unter den richtigen Bedingungen erwartet werden können.

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Die neuesten Prozessoren der RYZEN Threadripper Serie bieten keine Verbesserungen bei den Taktraten oder Kernen im Vergleich zu ihren Gegenstücken der vorherigen Generation, sodass sie "nur" die neuen Funktionen der ZEN 5-Architektur nutzen können, aber das reicht aus, um in einigen Tests einen deutlichen Vorteil gegenüber ihren Gegenstücken und Konkurrenten der vorherigen Generation zu zeigen.

Laut AMD können Sie bei klassischen Workstation-Anwendungen im Allgemeinen einen Geschwindigkeitszuwachs von 16 % erwarten, während die neuen Modelle bei KI/ML-Tests bis zu 25 % schneller sein können als die alten. Im Detail bedeutet dies, dass der RYZEN Threadripper Pro 9995WX mit 96 Kernen und 192 Threads bei Workstation-Anwendungen zwischen 13 % und 26 % schneller ist, während er in DeepSeek R1-Tests zwischen 22 % und 23 % schneller ist als sein unmittelbarer Vorgänger, der RYZEN Threadripper Pro 7995WX mit 96 Kernen und 192 Threads.

Interessanter ist, wie die Leistung im Vergleich zwischen AMDs kommendem Flaggschiff und Intels aktuellem Flaggschiff aussieht. Dann sehen wir, dass AMDs RYZEN Threadripper 9995WX im Vergleich zum Xeon W9-3595X mit 60 Kernen einen Vorteil von 28 % bis 145 % bei Workstation-Anwendungen hat, je nach Aufgabe, was ein sehr beeindruckender Vorteil zu sein scheint. Bei Content-Produktionssoftware wie Maya, After Effects oder sogar V-Ray liegt der Vorteil des AMD-Prozessors oft bei über 100 %. Aber auch bei CAD-, AEC- oder simulationslastigen Anwendungen wie Silodworks, Revit oder KeyShot hat die neue CPU von AMD die Nase vorn - sie bietet eine höhere Leistung beim Modellieren und Rendern.

Bei Anwendungen, die sich auf wissenschaftliches Rechnen und KI konzentrieren, haben die größeren Caches, der größere Speicherbereich und die mehr Threads zur Folge, dass der RYZEN Threadripper Pro 9995WX einen Vorteil von 28 % bis 75 % gegenüber dem Xeon W9-3595X hat, obwohl letzterer seinen Nachteil in einigen Fällen um 22 % bis 34 % verringern kann, aber er kann AMDs Flaggschiff trotzdem nicht schlagen.

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Der bescheidener ausgestattete RYZEN Threadripper 9980X, der nur vier statt acht DDR5-Speicherkanäle und 64 statt 96 Kerne hat, bietet ebenfalls eine beeindruckende Leistung, obwohl er kein klassischer Workstation-Prozessor mehr ist, sondern eher im HEDT-Segment antritt. Auch dieses Modell ist in der Lage, den Xeon W9-3595X bei allen Workstation-ähnlichen Aufgaben zu schlagen, mit einem Vorsprung von bis zu 108% gegenüber seinem Konkurrenten.

In der Content-Produktionssoftware scheint dieser Prozessor ein sehr starker Leistungsträger zu sein, mit einem 92%igen Vorteil im Autodesk Maya Test, einem 83%igen Vorteil im Cinebench Test und einem 22%igen bzw. 80%igen Vorteil in den Adobe Premiere Pro und Adobe After Effects Tests. Bei CAD- und Rendering-Anwendungen reicht der Vorsprung von 41 % bis 108 %, während er bei Unreal Engine und MATLAB 65 % bzw. 68 % beträgt.

Die oben genannten Ergebnisse sind sicherlich beeindruckend, aber das vollständige Bild wird sich erst in den unabhängigen Tests zeigen, die alle wichtigen und interessanten Details abdecken werden. Die Preisgestaltung der neuen Prozessoren ist noch sehr fraglich: Da der Vorsprung von AMD recht groß zu sein scheint, ist nicht auszuschließen, dass sich dies auch in der Preisgestaltung widerspiegelt, d.h. die neuen Modelle könnten deutlich teurer sein als ihre Gegenstücke der vorherigen Generation.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass nur eine minimale Preiserhöhung ins Auge gefasst wird, was dazu beitragen könnte, den Marktanteil zu erhöhen, denn wenn ein wesentlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als bei Intels Produkten erzielt wird, werden sich mehr Menschen für AMD-Produkte entscheiden, was sich ebenfalls positiv auf den Marktanteil auswirken wird. Natürlich handelt es sich hierbei vorerst nur um Spekulationen, und die endgültige Preisgestaltung wird sich erst zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen.

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