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XIAOMI UND REALME ZEIGEN BEIDE EIN "WILDES" KONZEPT FÜR MOBILE FOTOGRAFIE

Die Hersteller versuchen, die fotografischen Fähigkeiten von Smartphones auf die nächste Stufe zu heben, und das führt zu einigen interessanten Ideen.
DemonDani
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Xiaomi und Realme zeigen beide ein "wildes" Konzept für mobile Fotografie

Auf dem Mobile World Congress sind viele Konzepte aufgetaucht, und an der Imaging-Front haben sowohl Realme als auch Xiaomi interessante Lösungen vorgestellt. Es muss gesagt werden, dass keines dieser Konzepte wirklich völlig neu ist, aber wir haben noch keines dieser Designs in den Präsentationen dieser Hersteller gesehen, und mit der Zeit könnten einige dieser Entwicklungen kommerzialisiert werden.

Austauschbares Optiksystem von Realme

Realme hat mit einem experimentellen Gerät eine Implementierung einer austauschbaren Linse gezeigt. Interessanterweise sieht das von dem Unternehmen entwickelte Gerät dem Xiaomi 15 Ultra Smartphone sehr ähnlich, so dass man auf den ersten Blick denken könnte, dass der Konkurrent das Gerät entwickelt hat. Das Entwicklerteam von Realme hat anstelle der normalen Hauptkamera einen 1-Zoll-Sensor ohne Linsensystem eingebaut, der recht weit nach vorne geschoben ist. In dieser Form sieht man den Bildsensor bei Smartphones nie, denn er ist immer hinter dem Linsensystem versteckt.

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Bei dieser Lösung befindet sich jedoch ein Ring um das Kameramodul auf der Rückseite des Telefons, an dem Linsen angebracht werden können. Und von da an können Sie mit der speziellen Hauptkamera fotografieren, indem Sie ein beliebiges Objektiv anbringen. Zwei Objektive wurden von Realme entworfen, um das Design zu demonstrieren. Eines der Objektive hat eine Brennweite von 73 Millimetern (Äquivalent) und ist damit ideal für Porträts. Die andere Option hat eine Brennweite von 234 Millimetern und eignet sich damit beispielsweise für Naturaufnahmen oder Sportveranstaltungen. Das letztgenannte Objektiv bietet einen etwa 10-fachen Zoom.

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Nicht nur die von Realme mitgelieferten Objektive können verwendet werden, auch andere Objektivtypen lassen sich mit einem Adapter auf das experimentelle Handy montieren. Allerdings muss in solchen Fällen mit einer 2,47-fachen Vergrößerung gerechnet werden, was das Endergebnis deutlich verändert. Das bedeutet, dass sich eine klassische 50-mm-Festoptik am "Rahmen" so verhält, als hätte sie eine Brennweite von 123 mm. Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist, dass die automatische Fokussierung derzeit nicht funktioniert, wofür die Ingenieure unbedingt eine Lösung finden sollten.

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Xiaomi hat Ende 2022 ein ähnliches Konzept vorgestellt, das aber nie zu einem kommerziellen Produkt wurde. Vielleicht wird Realme diesen Plan weiterverfolgen. Inzwischen hat Xiaomi ein ganz anderes Konzept für den diesjährigen Mobile World Congress vorgestellt.

Modulare Kamera vorgestellt von Xiaomi

Die Idee von Xiaomi ist es nun, eine komplett separate Bildaufnahmeeinheit modular anzuschließen, die symbiotisch mit dem Smartphone arbeitet. Die Innovation basiert auf der LaserLink-Technologie und einem magnetischen Befestigungssystem, das dem MagSafe ähnelt. Die Entwicklung wird als Modular Optical System bezeichnet.

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Die Kamera, die auf der Rückseite eines Smartphones angebracht werden kann, verfügt nun über einen Micro 4/3-Sensor, der viel größer ist als der 1-Zoll-Sensor, der in High-End-Kameras zu finden ist. Xiaomi hat sie Light Fusion X getauft, ein 100-Megapixel-Sensor. Das eingebaute Objektivwechselsystem ist fest, mit einer Brennweite von 35 Millimetern, aber prinzipiell spricht nichts dagegen, es auch mit Zoomobjektiven zu realisieren. Das aktuelle Gerät verwendet eine Blende von F/1,4, die aber bis zu F/11 eingestellt werden kann. Das Modul verfügt über einen Fokussierring, um das fotografische Erlebnis noch natürlicher zu gestalten, aber auch eine präzise AF-Technologie ist Teil der Entwicklung.

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Das Gerät wird über das Smartphone mit Strom versorgt und kommuniziert mit LaserLink. Dabei handelt es sich um eine hochmoderne Datenübertragungstechnologie, die eine Bandbreite von 10 Gbit/s mit einer Latenzzeit im Nanosekundenbereich bietet. Im Prinzip findet die Bildverarbeitung innerhalb des Smartphones statt, wobei die spezielle ISP-Einheit des Mobiltelefons verwendet wird, als ob man nur die integrierten Kameras verwenden würde. Das verspricht sicherlich sehr interessant zu werden, aber es ist sicherlich kein Zufall, dass Xiaomi die Technologie nur in experimenteller Form gezeigt hat.

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Ein ähnliches System wurde bereits von Sony ausprobiert. Es ist mehr als 10 Jahre her, dass das Unternehmen die Cyber-Shot QX-Serie auf den Markt gebracht hat. Dabei handelte es sich um Kameras, die auf der Rückseite von Smartphones angebracht werden konnten (und auch unabhängig davon funktionierten) und verschiedene Optionen boten. Damals erfolgte die Bildübertragung über eine Wi-Fi-Verbindung und nicht über eine Hardware-Verbindung, so dass es einige Verzögerungen und Stabilitätsprobleme gab. Sony verkaufte das System zwar, aber es war nicht erfolgreich genug, um die Entwicklung fortzusetzen.

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