Xiaomi sagte in seinem vierteljährlichen Finanzbericht, dass es in seiner zukünftigen Forschung und Entwicklung einen starken Schwerpunkt auf Chipdesign und künstliche Intelligenz legen wird. Neben dem Xring O1 hat das Unternehmen vor kurzem auch sein erstes eigenes Sprachmodell MiMo angekündigt, und das ist erst der Anfang.
Xiaomi belegt seit einiger Zeit einen soliden dritten Platz auf dem Mobilfunkmarkt, hat aber nicht aufgegeben, auf der Leiter nach oben zu klettern. Mit den aktuellen Entwicklungen will das Unternehmen vor allem die Hindernisse überwinden, die seinem Wachstum im Wege stehen. Das Unternehmen hat den Mangel an eigenen Chips schon vor Jahren als limitierenden Faktor erkannt und deshalb solche Entwicklungen in Angriff genommen.
Xiaomi hat erklärt, dass es seiner Auffassung "Technologie als Grundlage" treu bleiben und stark in die Entwicklung von Kerntechnologien investieren wird, um die Hindernisse für die Wettbewerbsfähigkeit zu beseitigen.
Der High-End-Systemchip Xring O1 und der integrierte Netzwerkmodem-Chip Xring T1 sind nur der Anfang. Der Xring O1 soll im Laufe der Jahre fast 1,9 Milliarden Yuan verschlungen haben, aber das Unternehmen hat Erfahrungen gesammelt, die es für die Entwicklung neuer Chips in der Zukunft nutzen kann. Wie Apple und Google könnte sich Xiaomi darauf vorbereiten, in ferner Zukunft nur noch seine eigenen Chips in Mobiltelefonen, Tablets und darüber hinaus zu verwenden.
In den nächsten Jahren plant Xiaomi, allein für die Entwicklung von Chips umgerechnet 7 Milliarden Dollar auszugeben. Das ist ein Mehrfaches dessen, was der Xring O1 gekostet hat. Jetzt, da die ganze Welt die Ergebnisse der Arbeit des Unternehmens in Aktion sehen kann, zeigt Xiaomi ein noch größeres Engagement für die Entwicklung eigener Komponenten. Möglicherweise verwendet das Unternehmen sogar eigene Chips in seinen Autos. Die nächste große Herausforderung, die das Unternehmen sieht, ist die Entwicklung eines 5G-Modems. Derzeit verwendet es ein MediaTek 5G-Modem zusammen mit dem Xring O1, aber auch das soll sich ändern.
Es überrascht nicht, dass neben dem Chipdesign auch die künstliche Intelligenz bei Xiaomi in den Vordergrund rücken könnte. Im April stellte das Unternehmen seine erste vollständig selbst entwickelte Lösung in diesem Bereich vor. MiMo ist ein Open-Source-Sprachmodell mit logischen Fähigkeiten.
Nach Angaben des Unternehmens bietet das Modell, das für generative KI-Geräte konzipiert ist, eine Reihe innovativer Lösungen. Es wurde von Grund auf so entwickelt, dass es multimodal ist und mit verschiedenen Arten von Inhalten arbeiten kann. Es wird behauptet, dass MiMo eine hervorragende Leistung bei Denkaufgaben erzielen kann. Seine mathematischen und programmiertechnischen Fähigkeiten sind erstklassig, während es nur 7 Milliarden Parameter hat, was ihm eine hohe Effizienz ermöglicht.
Für die Entwicklung von Sprachmodellen und KI-Tools hat Xiaomi ein Team mit dem Namen Big Model Core Team gegründet, das mit Top-Experten besetzt ist. Das MiMo-7B ist nur der Anfang in diesem Bereich, und in Zukunft wird das Unternehmen einen großen Teil seiner F&E-Ausgaben darauf verwenden, bessere Lösungen in diesem Bereich zu finden. Und es kann seine Systemchips jetzt so gestalten, dass die dedizierten NPUs so kompatibel wie möglich mit seinen Sprachmodellen sind.
Im ersten Quartal dieses Jahres gab Xiaomi außerdem 930 Millionen Dollar für Forschung und Entwicklung aus, 30 % mehr als ein Jahr zuvor. Und diese Wachstumsrate wird sich laut der Prognose des Unternehmens fortsetzen. Das Unternehmen verfügt über ein beeindruckendes Forschungs- und Entwicklungsteam mit fast 22.000 Mitarbeitern, was etwa 48 % der Gesamtbelegschaft entspricht.