Die chinesischen Behörden haben im Dezember letzten Jahres eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob Nvidia gegen das Antimonopolgesetz des Landes verstoßen hat oder nicht. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, aber vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nvidia durch seine Marktpraktiken gegen das Gesetz verstoßen haben könnte, was schwerwiegende Folgen haben könnte: eine hohe Geldstrafe.
Der Zeitpunkt ist sicherlich merkwürdig und könnte vieles erklären, da, wie Reuters berichtet, diese Woche in Spanien Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China beginnen sollen, um die aktuelle Handelssituation und die strittigen Fragen zwischen den beiden Ländern zu überprüfen, in der Hoffnung, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. China wird wahrscheinlich versuchen, das Ergebnis dieser Verhandlungen zu beeinflussen, indem es die laufenden Ermittlungen gegen Nvidia nutzt, um ein für China günstigeres Ergebnis zu erzielen, d. h. Zugang zu KI-Beschleunigern mit US-Technologien.
Die Untersuchung zielt auch darauf ab, zu überprüfen, ob Nvidia die Zusagen eingehalten hat, die es 2020 für die Übernahme von Mellanox Technologies gemacht hat, da an die Genehmigung der Übernahme Bedingungen geknüpft waren, die das Unternehmen offenbar nicht erfüllt hat, weshalb die Untersuchung eingeleitet wurde - und sie ist auch ein hervorragendes Instrument für politischen Druck.
Seitdem sind viele interessante Ereignisse eingetreten, wie z. B. das Verbot des Verkaufs von speziell für China hergestellten KI-Beschleunigern durch die US-Regierung, was das Land in eine noch schwierigere Lage gebracht hat, was China natürlich nicht gefiel. Kurz darauf durften sie wieder exportieren, und dann warf China unerwartet einen Schraubenschlüssel in das Getriebe der Zulieferermaschine, die gerade in Gang gesetzt werden sollte, indem es den Prozess stoppte und lokale Unternehmen ermutigte, statt Nvidia-Hardware im eigenen Land entwickelte und hergestellte Produkte zu verwenden.
In der Zwischenzeit wurde in den USA die Idee geäußert, Server und KI-Beschleuniger zu verfolgen, um zu verhindern, dass sie in verbotene Gebiete exportiert werden, und China führte später eine Kampagne gegen Nvidia-Produkte durch, weil der Verdacht bestand, dass die aktuelle Generation bereits Verfolgungs- und möglicherweise Abhörhardware enthielt, die ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen könnte, aber der Chef von Nvidia bestritt die Anschuldigungen.
Sollte das Verfahren wegen des angeblichen Verstoßes gegen das Kartellrecht schließlich zur Verhängung einer Geldstrafe führen, wäre dies ein schwerer Schlag für Nvidia, da die Strafe zwischen 1 % und 10 % des Wertes der im vorangegangenen Geschäftsjahr ausgelieferten Hardware betragen würde, was einer Geldstrafe von einer Milliarde Dollar entsprechen könnte.
Wird Spanien in der Lage sein, diese Untersuchung und die enorme Höhe der Strafe als Druckmittel" zu nutzen? Das werden wir in den nächsten Tagen mit Sicherheit herausfinden.
