Während der Erkundung des Gebiets Witch Hazel Hill im Jezero-Krater führte das Perseverance-Wissenschaftsteam ein Bildgebungsexperiment durch, um die Atmosphäre des Mars besser zu verstehen. Dabei fingen die Kameras des Rovers mehrere Staubteufel ein, die in der Ferne wirbelten. Im Vordergrund wurde auch ein etwa 65 Meter breiter Staubteufel aufgenommen, der mit einem 5 Meter breiten Staubkegel direkt hinter ihm zusammenstieß.

"Konvektive Trichter, auch Staubteufel genannt, können ziemlich "bösartig" sein", erklärt Mark Lemmon, ein Perseverance-Forscher am Colorado Space Research Institute. "Diese Miniaturkegel wandern über die Marsoberfläche, nehmen dabei Staub auf und verschlechtern die Sicht in ihrer unmittelbaren Umgebung. Wenn zwei Staubkegel zufällig aufeinander stoßen, löschen sie sich entweder gegenseitig aus oder verschmelzen, und der stärkere verschluckt den schwächeren."

Staubteufel bilden sich, wenn sich die Luft in der Nähe der Planetenoberfläche erwärmt und aufgrund des Auftriebs zu steigen beginnt. Luft, die an der Oberfläche entlang strömt, um die aufsteigende Luft zu ersetzen, beginnt zu rotieren und beschleunigt sich, wenn sie in die Säule eintritt. Wenn die Luft Staub aufwirbelt, wovon es auf dem Mars reichlich gibt, wird sie zu einem Staubteufel.

"Staubteufel spielen eine wichtige Rolle für das Wetter auf dem Mars", fügt Katie Stack Morgan, Projektwissenschaftlerin des Perseverance-Rovers am JPL der NASA, hinzu. "Die Untersuchung von Staubteufeln ist wichtig, weil sie Hinweise auf atmosphärische Bedingungen wie die vorherrschende Windrichtung und -geschwindigkeit liefern und für etwa die Hälfte des Staubs in der Marsatmosphäre verantwortlich sind."

Es wurden bereits andere Staubteufel auf dem Planeten gefangen, sogar ihr Geräusch, aber dies scheint das erste Mal zu sein, dass ein anderes Staubteufel-fressendes Exemplar entdeckt wurde. "Falls jemand Mitleid mit dem winzigen Teufel in unserem neuesten Video hat, ist es vielleicht ein kleiner Trost, dass der Übeltäter wahrscheinlich wenige Minuten später selbst vernichtet wurde", fügt Lemmon hinzu. "Staubteufel auf dem Mars existieren nur für etwa 10 Minuten."

Durch die Untersuchung der Staubteufel auf dem Mars erhoffen sich die Forscher ein besseres Verständnis der Windmuster des Planeten und der Wechselwirkungen zwischen Oberfläche und Atmosphäre sowie der Auswirkungen des Staubabwurfs auf das Klima des Planeten.