Der weltgrößte Musik-Streaming-Dienst hat ein sehr gutes Quartalsergebnis erzielt, auch wenn die Finanzberichterstattung nicht ganz fehlerfrei war. Das Unternehmen konnte durch die Senkung seiner Ausgaben und die Nutzung anderer Einnahmequellen einen recht ordentlichen Gewinn erzielen, aber das ist nur vorübergehend.
Spotify sieht seine Nutzerbasis weiterhin als wichtigstes Maß für seinen Erfolg an. Im letzten Jahr hat das Unternehmen seine Hörerbasis um insgesamt 10 Prozent gesteigert, und wie wir sehen werden, ist es besonders erfreulich, dass der Anteil der Abonnenten nun deutlicher gewachsen ist.
Spotify hat seine Nutzerbasis von 615 Millionen vor einem Jahr auf 678 Millionen gesteigert und damit seine führende Position auf dem Streaming-Markt gefestigt. Sowohl bei den Musikhörern als auch bei den Podcast-Konsumenten ist ein deutliches Wachstum zu verzeichnen.
Die Anzahl der Premium-Abonnenten ist im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vorquartal gab es hier einen Zuwachs von 2 Prozent. Mittlerweile gibt es 268 Millionen kostenpflichtige Konten bei Spotify, während 423 Millionen Hörer werbefinanzierte Inhalte konsumieren. Diese Zahl ist im Jahresvergleich um 9 % gestiegen und im Quartalsvergleich um 2 Millionen gesunken.
Die Weihnachtszeit ist für Spotify immer besonders gut, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Zahlen auf Quartalsbasis zu Beginn des Jahres manchmal einen Rückstand aufweisen. Zum Beispiel sind die Werbeeinnahmen in der Weihnachtszeit immer besser. Dieses Mal sind die Werbeeinnahmen um 22 % gesunken, von 537 Mio. $ auf 419 Mio. $, aber auf Jahresbasis ist das kein Problem, denn im letzten Jahr lagen die Werbeeinnahmen um diese Zeit bei nur 389 Mio. €.
Der wirklich große Gewinn für das Unternehmen ist natürlich nicht die Werbung, sondern die Abonnenten. Obwohl die Plattform weitaus weniger Abonnenten als werbefinanzierte Hörer hat, war der Umsatz von Premium in diesem Jahr mit 3,77 Mrd. EUR neunmal so hoch. Die Werbung macht nur ein Zehntel des Gesamtumsatzes von 4,19 Milliarden Euro aus. Insgesamt stiegen die Einnahmen des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 15 %, lagen aber um 1 % unter dem Wert des Vorquartals.
Spotify erwirtschaftete im ersten Quartal einen Gewinn von 509 Millionen Euro. Vor einem Jahr lag der Gewinn noch bei 168 Millionen Euro, und selbst in der ausgezeichneten Weihnachtszeit betrug der Gewinn "nur" 477 Millionen Euro. Es ist eine gute Nachricht, dass am Ende des Quartals so viel Geld in der Kasse war, aber das Bild wird durch die Tatsache getrübt, dass die Aussichten nicht so gut sind.
Das Unternehmen gab auch einen kleinen Hinweis darauf, was im nächsten Quartalsbericht zu erwarten ist. Das Management von Spotify hat die Anleger bereits gewarnt, dass die boomenden Gewinne nicht von Dauer sein werden, und der nächste Finanzbericht könnte bescheidenere Zahlen ausweisen. Es ist unvermeidlich, dass die Gewinne im zweiten Quartal sinken werden, was zum Teil auf die Steuererhöhungen zurückzuführen ist. Natürlich ist die Tatsache, dass das Unternehmen bereits stabil und profitabel ist, bereits ein Grund zum Feiern, denn darauf haben die Anleger sehr lange warten müssen.