Das Flaggschiff für Mobiltelefone und für Tablets ist der neueste Dreifach-Hit von MediaTek. Der Dimensity 9400 hat es vielleicht in weniger Geräte geschafft als erwartet, aber es ist schon jetzt sicher, dass es bald ein Produkt geben wird, das mit dem Dimensity 9400+ betrieben wird. Oppo zum Beispiel bereitet ein solches Tablet vor.
MediaTek hat bei der Entwicklung des Dimensity 9400 im letzten Jahr etwas Spielraum gelassen, den es jetzt aus dem Chip herausholt. An der Architektur selbst hat sich nichts geändert, das Unternehmen hat nur die Taktraten des Chips angepasst, damit er etwas mehr Leistung bringt. Das Ziel ist es, die Zeit bis zur Markteinführung des Dimensity 9500 im Herbst zu überbrücken, und das wird auch ohne Probleme gelingen.
Der Prozessor verfügt über die gleiche Kernbelegung, aber mit einer höheren Taktrate als bisher. Der Dimensity 9400 war mit einem einzigen Cortex-X925-Kern auf 3,62 GHz getaktet, der neue Prozessor läuft nun mit 3,73 GHz. Es wurde nicht erwähnt, ob sich die Taktrate der weiteren Solid-State-Prozessoren geändert hat, wahrscheinlich nicht. Der Dimensity 9400+ enthält außerdem drei Cortex-X4-Kerne und ein Cortex-A720-Quartett. Diese können mit 3,3 bzw. 2,4 GHz arbeiten.
Die Grafikaufgaben werden von einem von Arm entwickelten Immortalis-G925 in einem 12-Kern-Paket übernommen, so wie wir es bereits gesehen haben. MediaTek hat sich nicht dazu geäußert, ob der IGP schneller ist, hat aber ein paar Funktionen hervorgehoben, die neu sein könnten. Zum Beispiel der MediaTek Frame Rate Converter 2.0+ (MFRC 2.0+) Prozess, den das Unternehmen angeblich in Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern entwickelt hat und der die Energieeffizienz um bis zu 40 % verbessern soll. Das kann natürlich vor allem für Smartphones nützlich sein.
MediaTek hat an dem NPU 890-Beschleuniger gearbeitet, der nun mehr Sprachmodelle als je zuvor unterstützt. Insbesondere hob das Unternehmen das Modell DeepSeek R1 hervor, dessen Versionen mit 1,5, 7 und 8 Milliarden Parametern bei Verwendung des Dimensity 9400+ lokal ausgeführt werden können. Darüber hinaus erwähnte der Chipdesigner, dass Sprachmodelle, die MoE-Techniken verwenden, jetzt nativ unterstützt werden. Speculative Decoding+ ist ebenfalls verfügbar, was nach Angaben des Unternehmens bei der Verwendung von KI-Geräten zu einer Geschwindigkeitssteigerung von 20 % führen kann.
Bei der Bildverarbeitungseinheit Imagiq 1090 hob MediaTek die Fähigkeit hervor, HDR-Videos über mehrere Kameras im vollen Zoombereich zu verarbeiten, sowie die Smooth-Zoom-Technologie für nahtloses Zoomen. Das Unternehmen gab außerdem an, dass Mobiltelefone, die den Chip verwenden, bis zu 3 Stunden lang ununterbrochen in 4K60-Qualität aufnehmen können, ohne dass es zu Überhitzung oder anderen Problemen kommt. Das ist natürlich nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass 8K60-Videoaufnahmen bereits mit dem Dimensity 9400+ möglich sind.
Der Chip ist größtenteils identisch mit dem Dimensity 9400, wurde aber von den Entwicklern ein wenig überarbeitet. Der Chip wird weiterhin mit dem 3nm-Prozess der zweiten Generation von TSMC hergestellt und bietet im Wesentlichen die gleichen Anschlussmöglichkeiten wie der vorherige Top-Chip.
Der Dimensity 9400+ wird zu einem wettbewerbsfähigeren Preis als der Snapdragon 8 Elite-Chip angeboten und dürfte bis zum Erscheinen seines Nachfolgers, der sich mit einer wettbewerbsfähigeren Preisgestaltung durchsetzen will, in mehreren Geräten zu finden sein. Xiaomi zum Beispiel hat letztes Jahr die Xiaomi 14T Modelle mit diesem Vorgänger entwickelt, und es besteht eine gute Chance, dass auch das Xiaomi 15T auf diesem Chip basiert.