Die Vision des SoftBank-CEOs, mit Hilfe von Industriepartnern einen leistungsstarken Konkurrenten zu Nvidias KI-Beschleunigern zu schaffen, und zwar nicht nur im Bereich der Hardware, sondern auch im Software-Ökosystem, wird natürlich viel Arbeit und eine beträchtliche Menge an finanziellen Ressourcen erfordern. Bislang ist geplant, dass Intels Team dem ARM Holdings-Eigentümer SoftBank bei der Entwicklung und Herstellung des KI-Beschleunigers hilft, da das Unternehmen nicht über ausreichende Erfahrung im Chipdesign verfügt.
Der Financial Times zufolge hat sich der Plan inzwischen geändert, da SoftBank Insidern zufolge nicht über die Geschwindigkeit und die Fertigungskapazitäten verfügt, die Intel bieten könnte, und dass Intel durch TSMC, einen Vertrags-Halbleiterhersteller mit den weltweit fortschrittlichsten Fertigungstechnologien, ersetzt wird, so dass die Chips im Rahmen des Projekts Izanagi in den Anlagen des taiwanesischen Unternehmens hergestellt werden können. Es ist wichtig zu erwähnen, dass noch keine konkrete Vereinbarung zwischen den Parteien getroffen wurde, und es ist nicht auszuschließen, dass das Team von SoftBank auch in Zukunft mit Intel zusammenarbeiten wird.
Das Projekt Izanagi zielt darauf ab, eigene KI-Beschleuniger zu entwickeln, die mit den KI-Beschleunigern von Nvidia konkurrieren können, und zwar sowohl in Bezug auf die Leistung als auch auf die Fähigkeiten. Das Projekt würde auch die Schaffung eines robusten Software-Ökosystems umfassen, das in den eigenen Rechenzentren von SoftBank eingesetzt werden könnte. Ursprünglich sollten die Beschleuniger von Intel hergestellt werden, aber Quellen aus der Industrie sagen, dass Intel die Anforderungen von SoftBank in Bezug auf Geschwindigkeit oder Produktionskapazität nicht erfüllen kann, so dass SoftBank sich nach einem anderen Partner umsehen muss. Natürlich ist es noch nicht sicher, dass eine Vereinbarung mit TSMC zustande kommt, da der taiwanesische Halbleiterhersteller aufgrund der hohen Nachfrage Schwierigkeiten hat, die Aufträge bestehender Kunden zu erfüllen.
Theoretisch könnte die Tatsache, dass ARM Holdings im Besitz von SoftBank ist, eine gute Sache für den neuen KI-Beschleuniger sein, was bedeutet, dass ARM-Architekturen für das neue Produkt verwendet werden könnten, aber es bleibt abzuwarten, ob dies geschehen wird. SoftBank hat vor kurzem ein vielversprechendes Unternehmen namens Graphcore übernommen, das sehr wettbewerbsfähige Hardware für den KI-Beschleunigermarkt entwickelte. Das Projekt scheiterte jedoch, weil Nvidias CUDA-Framework in Bezug auf die Software als weit überlegen gilt.
Das Management von SoftBank wird sehr viel Geld in das Projekt investieren müssen, wenn es erfolgreich sein soll, da es ein komplettes Ökosystem schaffen muss, um eine Chance gegen Nvidia zu haben, was sowohl finanziell als auch zeitlich eine enorme Aufgabe darstellt. Aus diesem Grund versucht SoftBank-CEO Masayoshi Son, Geldgeber für seine Vision zu finden: Berichten zufolge hat er Gespräche mit Investoren in Saudi-Arabien geführt und sich auch an die Vereinigten Arabischen Emirate gewandt, um Geldmittel zu beschaffen, ist aber bisher zu keiner Einigung gekommen.
Der Anführer hat sich mit seiner Idee auch an große Tech-Unternehmen gewandt, darunter Google und Meta, von denen er sich finanzielle Unterstützung erhofft, da er glaubt, dass er mit den richtigen Partnern die Dominanz von Nvidia im Bereich der KI-Beschleuniger überwinden kann. Die Idee scheint tatsächlich realisierbar und gut zu sein, aber der SoftBank-CEO vergisst, dass er mit diesen Unternehmen konkurrieren müsste, wenn er sein eigenes Ökosystem aus Hardware, Software und Rechenzentrumsinfrastruktur entwickeln will, was Google und Meta wahrscheinlich nicht wollen.
Es gibt auch die heikle Frage, wie sich ein solches Projekt auf die Beziehung zwischen ARM und seinen wichtigsten Partnern auswirken würde, da Kritiker argumentiert haben, dass die Beteiligung von ARM an Chipdesign und -herstellung nicht unbedingt die Entwickler von ARM-basierten Rechenzentrumsprozessoren erfreuen würde, aber der CEO von SoftBank scheint bereit zu sein, dieses Risiko einzugehen, um den Erfolg sicherzustellen.
Das Gerücht wurde bisher weder von einer der beiden Parteien bestätigt noch dementiert. Hoffentlich werden wir bald erfahren, was aus der Izanagi-Vision wird.