Samsung hat versucht, auf der CES einen wirklich tiefen Einblick in seine Entwicklungen zu geben, und das Unternehmen hat in Las Vegas gezeigt, was es konnte. In einer separaten Meldung haben wir uns die Konzepte des Unternehmens für faltbare und nicht faltbare OLED-Bildschirme angesehen, und jetzt haben wir die Lösungen mit Micro-LED-Technologie herausgesucht.
Micro LED ist die Zukunft. Daran besteht kein Zweifel, aber bei mehreren großen Technologieunternehmen wird daran schon seit Jahren gearbeitet, und die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Dies wurde durch die Tatsache verdeutlicht, dass Samsung auf der CES typischerweise experimentelle Designs auf der Grundlage von Micro LED zeigte. Tatsache ist jedoch, dass es eine breite Palette von Verwendungsmöglichkeiten geben wird, wenn es allmählich seinen Weg in kommerzielle Produkte findet.
Eine der neuen Anwendungen für Micro LED könnte in Smartwatches liegen. Gerüchte über eine Smartwatch mit einem Micro LED-Panel gibt es schon seit Jahren, aber auf der CES hat Samsung nur einen ziemlich klobigen Prototyp davon gezeigt. Die Spezifikationen sehen aber schon ganz gut aus für das winzige Panel. Vorerst hat das Unternehmen die Helligkeit hervorgehoben.
Bis zu 4000 nits Helligkeit kann das für Smartwatches gedachte Micro LED-Display erreichen.
In den letzten Jahren wurde bei OLED-Bildschirmen in Smartwatches viel Wert auf die Helligkeit gelegt. So haben es die Entwickler geschafft, die Google Pixel Watch 3 auf 2000 nits und die neue Apple Watch Ultra und Galaxy Watch Ultra auf 3000 nits zu bringen. Die in der Entwicklung befindliche Micro LED ist jedoch mehr als 30 % heller.
Samsung könnte wahrscheinlich noch etwas an der Helligkeit feilen, aber ab hier geht es nicht mehr darum, die Nachteile gegenüber OLEDs auszugleichen. Den Berichten zufolge scheinen auch die Bildschirmschärfe und die Auflösung recht gut zu sein, aber das Unternehmen hat dazu noch keine Daten vorgelegt, so dass sie noch unter den derzeit verwendeten Geräten liegen könnten.
Samsung hat auch mit seinem dehnbaren Micro-LED-Prototyp viel Aufmerksamkeit erregt. Dieser könnte die Phantasie der Interessenten noch mehr angeregt haben als die Smartwatch. Auch LG Display experimentiert seit einiger Zeit mit einem dehnbaren, flexiblen Bildschirm, der ausschließlich auf OLED-Technologie basiert. Es wird erwartet, dass diese Lösung erschwinglicher sein wird als die auf Micro-LEDs basierende - und vielleicht auch früher auf den Markt kommen wird.
Samsung zeigte auf der CES ein 178 x 127 Millimeter (7 x 5 Zoll) großes, dehnbares Micro-LED-Panel, das sich zwar nur in relativ bescheidenem Maße verformen lässt, aber es war schon beeindruckend zu sehen, wie der Bildschirm in einem kurzen Film, den das Unternehmen vorführte, in verschiedenen Fächern sauber aus der Fläche ragte. Im Laufe der Zeit wird das Spezialpanel wahrscheinlich immer mehr in den Vordergrund treten, was beispielsweise beim Infotainmentsystem eines Autos nützlich sein könnte, wo es die Tasten hervorheben könnte. Es könnte aber auch einfach deshalb interessant sein, weil es dem Gerät ermöglicht, speziellere Oberflächenformen zu erfassen.
Spieglein, Spieglein an der Wand, sag mir, wer ist die Schönste im ganzen Land?
Samsung hat in Las Vegas auch einen Spiegel mit einem Micro-LED-Bildschirm ausgestellt. Intelligente Spiegel werden immer häufiger eingesetzt, es handelt sich eindeutig um einen aufkommenden Trend, und so kamen die Südkoreaner auf die Idee für diesen Prototyp. Das Wichtigste daran ist, dass es sich nicht um einen Spiegel im klassischen Sinn handelt.
Es handelt sich um eine mikrostrukturierte Struktur aus einer Aluminium-Natrium-Legierung, die zwar nicht so viel Reflexion wie ein echter Spiegel bieten kann, aber andere Vorzüge hat. Nach Angaben des Unternehmens kann es etwa 80 % der Reflexion eines Spiegels bieten, ist aber auch zu etwa 90 % transparent. Dementsprechend ist das Panel mit Micro-LED-Technologie hinter dem Spiegel in vollem Umfang sichtbar. Hier kommt die hohe Helligkeit zum Tragen, da Spiegel normalerweise beleuchtet sind, Micro LED aber das Umgebungslicht überstrahlen kann.
Das Gerät verfügt auch über eine Kamera, die eine Hautdiagnose ermöglicht. Künstliche Intelligenz ist ebenfalls an Bord, aber Samsung fängt an, das für selbstverständlich zu halten. Sie wird in der Lage sein, Hautpflegetipps zu geben, Bilder zu analysieren und sogar vor Krankheiten zu warnen. Wäre da nicht das Micro-LED-Panel, um das der Spezialspiegel herum gebaut ist, könnte man meinen, dass das Unternehmen das Produkt bald auf den Markt bringen würde, aber in seiner jetzigen Form wird das sicher nicht so bald geschehen.