In den kommenden Jahren dürfte es immer selbstverständlicher werden, dass ein Auto mit UWB-Technologie ausgestattet ist, und unter anderem deshalb könnte sie sich auch in Smartphones durchsetzen. Samsung versucht, Raum für besondere Konnektivität zu schaffen.
Das Unternehmen hat kürzlich die Chips Exynos Auto UA200 und UA100 vorgestellt, die in erster Linie UWB bieten, aber auch andere Funktionen umfassen.
Die Geräte, die Ultra-WideBand-Technologie bieten, wurden von Samsungs Chip-Design- und Fertigungsabteilung entwickelt. Die Exynos Auto UA200- und UA100-Chips ermöglichen es Fahrzeugen, den Standort von UWB-Geräten in ihrer Umgebung mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Die Geräte bieten außerdem ein hohes Maß an Sicherheit.
Der Exynos Auto UA100 ist Samsungs einfachster und erschwinglichster UWB-kompatibler Chip für Pkws. Die Vision des Unternehmens ist, dass es in Zukunft häufiger vorkommen wird, dass Autoschlüssel mit einer UWB-Fernbedienung ausgestattet sind oder, falls dies nicht der Fall ist, ein UWB-Tracker an die Fernbedienung angeschlossen wird. Wenn sich der Benutzer dem Auto nähert, kann das bordeigene System anhand der genauen Positionierung sofort die Türen öffnen - sogar die spezifische Tür, auf die der Benutzer tritt.
Samsung betonte, dass die neuen Chips ein besonders hohes Maß an Sicherheit bieten, so dass es für Unbefugte unmöglich ist, das Signal zu kopieren und zu missbrauchen. Die Techniken zum Kopieren des Signals der Fernsteuerung von Autos sind in den letzten Jahren sehr weit fortgeschritten, aber der Einsatz von UWB kann Autodiebstahl in dieser Form verhindern. Außerdem entsprechen sie den Standards der Digital Key Specification 3.0, die vom Car Connectivity Consortium festgelegt wurden.
Samsungs neueste Auto-Chips bieten auch optionale Radarunterstützung. Dies wurde im Exynos Auto UA200 näher erläutert. Das Radar ist in der Lage, die Insassen im Fahrgastraum zu überwachen, kann die Atmung erkennen und auch feststellen, ob z. B. ein Kind allein im Auto zurückgelassen wird. Ab 2025 müssen Neuwagen in Europa mit Sicherheitssystemen ausgestattet sein, die erkennen, ob ein Kind im Auto ist, wenn es verschlossen ist.
Der Exynos Auto UA100 verfügt über einen Dual-Core Cortex-M33-Prozessor, 512 kB eFlash NVM und 256 kB SRAM. Der Exynos Auto UA200 ist eine Stufe höher angesiedelt und verfügt über drei Cortex-M33 sowie 2 MB eFlash und 416 kB SRAM. Samsung Foundry produziert den UA100 in 28 nm Waferbreite, und vermutlich wird der UA200 denselben Prozess verwenden.
Die Chips enthalten alles, was für ihren Betrieb erforderlich ist, was ihre Integration erleichtert. Die Funkfrequenz- und Basisband-Einheiten sind Teil des Paares, ebenso wie die PMU. Samsung hat versucht, das Design so kompakt wie möglich zu gestalten, um eine einfache Implementierung zu ermöglichen. Das südkoreanische Unternehmen hat sich von Anfang an für eine "benutzerfreundliche" technische Lösung entschieden, weil es weiß, dass dies der beste Weg ist, um die Automobilhersteller von seiner Anwendung zu überzeugen.
Samsung liefert derzeit Muster der neuen Chips an potenzielle Partner, deren Produktion noch in diesem Jahr beginnen soll. Es gibt noch keine Hinweise darauf, welche Unternehmen daran interessiert sein könnten.