Razer sorgte im Jahr 2021 für Aufsehen, als sie inmitten der COVI-19-Epidemie ein spezielles Konzept für eine intelligente Maske namens Project Hazel , später Zephyr genannt, und eine Version mit Lautsprechern vorstellten.

Nach Angaben des Herstellers hätte die fragliche Maske mit einem N95-Luftfiltersystem hergestellt werden können, das Bakterien mit einer Effizienz von 99 % aus der Luft gefiltert hätte und gleichzeitig Schwebeteilchen von 0,3 Mikron und mehr mit einer Effizienz von 99 % herausgefiltert hätte, wenn es dazu tatsächlich in der Lage gewesen wäre. Die 100-Dollar-Version wurde mit drei Sätzen austauschbarer Filter geliefert, aber wenn Sie mehr brauchten, konnten Sie 33 Sätze austauschbarer Filter für 150 Dollar erwerben. Die Filter konnten auch einzeln gekauft werden, wobei eine Zehnerpackung $30 kostete.

Im April letzten Jahres entschied die FTC, die US-amerikanische Federal Trade Commission, nach einer Untersuchung, dass Razer seine Kunden schlichtweg in die Irre geführt hatte, indem es fälschlicherweise behauptete, die von ihm vertriebenen Zephyr-Masken entsprächen dem N95-Standard für Luftfilterung. Der FTC zufolge hat der Hersteller es versäumt, die für die N95-Zertifizierung erforderlichen Tests durchzuführen, und unabhängige Tests haben gezeigt, dass die Maske weitaus schlechtere Luftfiltereigenschaften aufweist als vom Unternehmen behauptet. Razer verteidigte sich mit dem Hinweis, dass es sich nicht um ein medizinisches Gerät handele und die Maske nicht für klinische oder medizinische Zwecke verwendet werden könne und die Entscheidung der FTC daher unangemessen sei, doch dieses Argument war ungültig und die Behörde änderte ihre Entscheidung nicht. Sie wies das Razer-Team an, den Preis des Produkts an die betrogenen US-Kunden zurückzuerstatten, und verhängte außerdem eine Geldstrafe von 100 000 Dollar gegen das Unternehmen.

Das grundlegende Problem war, dass die behauptete Konformität der N95 weit von der tatsächlichen Leistung der Maske entfernt war. Unabhängige Tests zeigten, dass die Maske bestenfalls 86,3 % erreichte, wenn die eingebauten Ventilatoren liefen, und nur 83,2 % Luftfilterungseffizienz, wenn die Ventilatoren ausgeschaltet waren. Die Behörden kritisierten auch, dass die Maske nicht vom NIOSH (National Institute of Occupational Safety and Health) zertifiziert ist und das Gerät nicht von der FDA getestet wurde und nicht zugelassen werden konnte. Das Tüpfelchen auf dem i ist, dass die für die N95-Zertifizierung erforderlichen Tests nicht durchgeführt wurden, so dass die Bezeichnung nicht offiziell in der Werbung und anderen Materialien für das Produkt verwendet werden konnte.

Die Behörden haben das Unternehmen daher aufgefordert, die US-amerikanischen Zephyr-Kunden in Höhe von mehr als einer Million Dollar zu entschädigen, aber Razer hat sich nicht dazu durchgerungen, die Rückerstattungen zu zahlen, die es für gerechtfertigt hält. Weniger als 6 % der potenziell betroffenen Kunden haben eine Rückerstattung erhalten, und Razer hat sich nicht einmal die Mühe gemacht zu erwähnen, dass es sonst möglich wäre, eine Rückerstattung gemäß einer FTC-Entscheidung zu fordern. In einer E-Mail an die Kunden räumte Razer ein, dass man einen Fehler gemacht habe und die Maske nicht N95-konform sei, sagte aber nicht, dass man von der FTC zu einer Geldstrafe verurteilt worden sei und den Kaufpreis der Maske zurückzahlen müsse. Viele, die versuchten, eine Rückerstattung für die Maske zu beantragen, mussten feststellen, dass der Kundendienst von Razer den Antrag mit der Begründung ablehnte, dass das 14-tägige Rückgaberecht nicht mehr gelte und die Kunden die Einwegfilter bereits benutzt hätten.

Die FTC hat die Sache nun selbst in die Hand genommen und nach Erhalt der Kundendaten von Razer damit begonnen, die betroffenen Kunden zu kontaktieren, um ihnen eine "Entschädigung" in Form eines Schecks oder einer PayPal-Zahlung zu zahlen. Es ist wichtig zu wissen, dass Schecks innerhalb von 90 Tagen und PayPal-Zahlungen innerhalb von 30 Tagen eingelöst oder akzeptiert werden müssen, da sie sonst verfallen. Leider gilt die Entscheidung nur für US-Kunden.