Letztes Jahr leitete Meta ein massives Kostensenkungsprogramm ein, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, aber die Abteilung Reality Labs, die lange Zeit der größte Geldbringer des Unternehmens war, wurde nicht in die Reserve gestellt. Nun wurde aber auch dieser Bereich in Angriff genommen und die größte organisatorische Umstrukturierung aller Zeiten durchgeführt.
Reality Labs erhielt seine jetzige Form im Jahr 2020 und läuft seither weitgehend reibungslos, auch wenn Meta von Investoren viel Kritik einstecken musste. Diese Abteilung arbeitet unter anderem an Metaverse-Technologien und erwirtschaftet keine direkten Gewinne, nimmt aber viel Geld in die Hand.
Allein im ersten Quartal 2024 verzeichnete sie einen Verlust von 3,85 Milliarden Dollar, und seit 2020 hatte sie bereits Ausgaben von mehr als 45 Milliarden Dollar.
Meta spaltet seine Virtual-Reality- und Hardware-Entwicklungsabteilung in zwei Teile auf. Unter dem Banner Reality Labs werden ein separater Metaverse- und ein Wearables-Bereich geschaffen. Beide werden ihre eigene, separate Entwicklung haben und fertige Produkte können mit beiden verbunden werden. In der Metaverse-Abteilung wird die Arbeit an der Quest-Brille fortgesetzt und Horizon, Metas eigenes soziales Netzwerk für virtuelle Realität, einbezogen. Und der Bereich Wearables wird die zunehmend erfolgreichen Brillenlösungen für den Alltag weiterentwickeln, wobei das Ray-Ban Collaboration Device hier entwickelt wird.
Die Nachricht von der Umstrukturierung hatte sich bereits herumgesprochen und wurde von mehreren internen Quellen bestätigt, und nachdem sie immer bekannter wurde, gab Meta sie offiziell bekannt. Andrew "Boz" Bosworth, der Chief Technology Officer des Unternehmens, erläuterte, wie die neue Ausrichtung aussieht. Er sagte, dass die Ray-Ban-Brillen jetzt ein viel größerer Erfolg sind, als das Unternehmen ursprünglich erwartet hatte. Sie wird in eine eigene Abteilung ausgegliedert, damit sie sich stärker als bisher auf ihre Entwicklung konzentrieren kann.
In Zukunft könnte Meta auch Brillen entwickeln, die über ein eigenes Display verfügen und so zu einem noch besseren Begleiter für ihre Besitzer werden. Auch ein Armband ist in Planung, das mit der Brille verbunden ist und zur Steuerung des Wearable-Accessoires dient. Außerdem soll sich bei Meta unter dem Codenamen Orion eine teure AR-Brille mit vollständig holografischem Bildschirm in der Entwicklung befinden.
"Nicht die Organisationsstruktur entscheidet in erster Linie darüber, ob wir erfolgreich sind oder nicht, sondern das Erreichen unserer Ziele. Aber durch die Aufteilung der Abteilung in zwei Abteilungen hoffe ich, die Kosten zu senken und den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, in verschiedenen Teams zusammenzuarbeiten, so dass sie einen einheitlicheren Blick darauf haben, wer unsere Kunden sind und wie wir ihre Bedürfnisse am besten erfüllen können", so Bosworth zu der Entscheidung.
Es liegen keine Informationen darüber vor, wie viele Menschen genau von dem Personalabbau betroffen sein werden, aber theoretisch ist diesmal nicht damit zu rechnen, dass Tausende von Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Meta hat in den vergangenen zwei Jahren eine große Zahl von Mitarbeitern entlassen, aber dieses Mal wird nur eine kleine Gruppe entlassen werden. Interessant ist, dass auch die besonders gut geführte Abteilung Reality Labs betroffen ist, um die Kosten weiter zu senken.
