Die Nachfrage nach den H100-Beschleunigern von Nvidia war damals enorm, da die Produkte KI-bezogene Aufgaben und klassische HPC-Arbeiten mit hervorragender Energieeffizienz und hoher Leistung ausführen konnten. Der H100 wurde langsam vom H200 abgelöst, gefolgt von der Blackwell-Serie, die mit dem B200 begann und nun auf dem Weg zum B300 ist. Der H100 gerät daher langsam in Vergessenheit, aber ein neues Projekt rückt ihn wieder ins Rampenlicht: Dank einer Zusammenarbeit zwischen Nvidia und Starcloud wird ein H100-KI-Beschleuniger als erster in der Umlaufbahn an Bord eines Satelliten platziert, um diesen bei der effizienten Ausführung verschiedener Aufgaben zu unterstützen.
Der H100, der auf der Hopper-Architektur basiert, wird natürlich erst nach einem langen Validierungsprozess an Bord einer Trägerrakete die kosmische Bühne betreten können. Ein solcher Prozess kann in der Regel Monate oder sogar Jahre dauern, da es sich um ein teures und wichtiges Projekt handelt, das auf Anhieb erfolgreich sein muss - dies ist der Grund dafür, dass nicht der neueste hochmoderne KI-Beschleuniger ins All geschickt wird. Der H100-KI-Beschleuniger könnte in einem 60 kg schweren Paket in den Weltraum geschossen und dann auf einem Satelliten in der Erdumlaufbahn platziert werden, wo er sich dauerhaft niederlassen wird.
Die Leistung des H100 ist so gewaltig, dass er mehr als das Hundertfache der Rechenleistung von Beschleunigern bietet, die derzeit als Teil der Weltrauminfrastruktur verfügbar sind. Er kann durch eine Solaranlage betrieben werden, die 24 Stunden am Tag Strom für das System erzeugen kann, so dass der H100-Beschleuniger jederzeit mit maximaler Leistung arbeiten kann.
Die Kühlung ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, denn wenn ein Beschleuniger für KI und HPC mit Spitzenleistung läuft, erzeugt er erhebliche Wärme, die von der GPU und anderen beheizten Komponenten abgeführt werden muss, um stabil und kontinuierlich über lange Zeiträume hinweg mit hoher Zuverlässigkeit zu arbeiten. Im Weltraum ist dies kein großes Problem, da die Temperatur im Vakuum bei -270 Grad Celsius im Schatten liegt, aber das Sonnenlicht heizt die Hardware nicht auf Temperaturen von mehr als -100 Grad Celsius auf, wie bereits erwähnt. Vor diesem Hintergrund ist ein gut konzipierter passiver Kühlblock durchaus in der Lage, diese Aufgabe zu bewältigen, und zwar ohne bewegliche Teile, deren Ausfall zu befürchten ist, und ohne Wartungsanforderungen.
Das Starcloud-Team will schließlich ein 5-GW-KI-Rechenzentrum im Weltraum errichten und dazu eine 4 km breite und 4 km lange Solaranlage verwenden. Mit einer Fläche von 16 Quadratkilometern steht ausreichend Energie zur Verfügung, um dieses Datenzentrum kontinuierlich, stabil und zuverlässig zu betreiben, ohne dass Batterien oder andere Reservestromquellen benötigt werden.
Natürlich wird dieses Projekt erst in ferner Zukunft Wirklichkeit werden, da noch eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen sind, wie z. B. die kostengünstigere Beförderung von Komponenten in den Weltraum, die derzeit nicht möglich ist, sowie technische Herausforderungen, die für den Erfolg erforderlich sind.
Vorerst liegt das Hauptaugenmerk auf Starcloud-1, der, wenn alles gut geht, bereits im November dieses Jahres ins All starten könnte. Der mit einem H100-Beschleuniger ausgestattete Satellit kann effektiv für eine Reihe von Aufgaben eingesetzt werden, z. B. zur Kartierung von Problemen in der Landwirtschaft und von Bedingungen, die die Ernteerträge beeinträchtigen, sowie zur rechtzeitigen und wirksamen Reaktion darauf. Der Satellit könnte auch die Genauigkeit der Wettervorhersagen verbessern, Waldbrände erkennen und bei der Bewältigung von Notfällen helfen.
Durch die sofortige Verarbeitung der Daten im Weltraum wird es möglich sein, fast unmittelbar auf verschiedene Situationen zu reagieren und das System bei Bedarf für neue Aufgaben einzusetzen.