Cyberkriminelle erweitern ständig ihren Werkzeugkasten, um effektivere Angriffe gegen verschiedene Ziele durchzuführen, sei es durch verteilte Denial-of-Service-Angriffe (DDoS), Ausnutzung von Sicherheitslücken, Phishing oder sogar die Entwicklung von KI-basierter Malware und Ransomware, die extrem schwer zu erkennen sind. Sie sind auch zunehmend in der Lage, die Last von DDoS-Angriffen zu erhöhen. Ein Paradebeispiel dafür ist der jüngste Angriff auf die Server von CloudFlare, der alle bisherigen Rekorde brach.
Nach Angaben von CloudFlare wurde vor kurzem ein DDoS-Angriff mit einem Verkehrsaufkommen von 11,5 Tbps auf die Server von CloudFlare gestartet, der innerhalb von 35 Sekunden abgewehrt werden konnte, wobei die Abwehrmechanismen ihre Arbeit einwandfrei erledigten und der Überlastungsangriff letztlich keine Probleme verursachte. Nach Angaben der Experten des Unternehmens ist es ihnen gelungen, in den letzten Wochen Hunderte von DDoS-Großangriffen abzuwehren, die eine enorme Belastung darstellten. Der größte Angriff erzeugte 11,5 Tbps an Datenverkehr und war UDP-basiert und kam von Google Cloud. Später wurde klargestellt und erwähnt, dass Google Cloud nur eine der Quellen war, gleichzeitig gab es mehrere andere Quellen, hauptsächlich IoT- und Cloud-basiert, aber es war nicht der UDP-Datenstrom von Google Cloud, der am größten war. Die Untersuchung läuft noch, und die genauen Parameter des Angriffs werden für später versprochen.
Der größte Angriff umfasste 5,1 Milliarden Pakete pro Sekunde, was einer Datenbandbreite von 11,5 Tbps entspricht - ein sehr massiver DDoS-Angriff. Bei einem DDoS-Angriff senden Cyberkriminelle in der Regel große Mengen an UDP-basiertem Datenverkehr an einen bestimmten Server oder mehrere Server, wobei sie gefälschte IP-Adressen verwenden und die Ports nach dem Zufallsprinzip ansteuern. Da der Server auf diese Pakete reagieren muss, muss er prüfen, ob der Port von einer Anwendung abgehört wird, und wenn ja, eine Antwort erzeugen. Wenn zu viele dieser Pakete gleichzeitig eintreffen, können sie die Hardwareressourcen des Servers erschöpfen, so dass andere Dienste nicht mehr funktionieren und der Dienst lahmgelegt wird.
Diese DDoS-Angriffe werden immer belastender: Der größte DDoS-Angriff auf CloudFlare-Server im Jahr 2021 betrug "nur" 1,9 Tbps, aber bis Oktober 2024 hatte sich diese Zahl auf 3,8 Tbps verdoppelt, und im Juni dieses Jahres wurde mit 7,3 Tbps der höchste Wert der letzten Tage erreicht. Glücklicherweise hat sich der Schutz als ausreichend erwiesen, aber das jüngste Ereignis ist ein guter Hinweis darauf, dass in Zukunft noch größere Angriffe zu erwarten sind und dass wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.