Intels Desktop-Prozessoren der "nächsten Generation" wurden erst vor wenigen Tagen angekündigt. Damals schienen die Modelle mit dem Codenamen Bartlett Lake-S auf dem Raptor Lake Refresh-Chip zu basieren und auf den Verbrauchermarkt ausgerichtet zu sein. Es wurde jedoch weder die genaue Architektur der einzelnen Modelle enthüllt, noch haben die Hardware-Detektive herausgefunden, wann die neuen Prozessoren genau erscheinen würden. Glücklicherweise hat sich das Bild seither etwas aufgehellt, aber es gibt immer noch weit mehr Fragen als Antworten.
Bartlett Lake-S-Prozessoren werden laut jüngsten Leaks tatsächlich kommen, aber sie werden sicherlich nicht zuerst auf den Verbrauchermarkt abzielen, sondern eher auf Plattformen für Intels NEX- (Network and Edge) Geschäft. Das bedeutet auch, dass sie vor allem in der Infrastruktur für Netzwerkgeräte eingesetzt werden, aber es bleibt abzuwarten, wann. Was die Bartlett Lake-S-Prozessoren betrifft, so wird weiterhin behauptet, dass sie den Raptor Lake Refresh-Modellen ähnlich sein werden, d.h. sie werden denselben Chip übernehmen. Das bedeutet, dass die Top-Modelle maximal 24 Kerne und 32 Threads haben werden, da der Chip maximal 8 P-Core- und maximal 16 E-Core-Prozessorkerne enthalten wird. Die Fertigungstechnologie wird die gleiche bleiben, wobei die gleichen Intel 7-Chip-Breiten für die neuen Modelle verwendet werden.
Ein merkwürdiges Extra ist, dass die Produktpalette auch Modelle enthalten kann, die keine auf Energieeffizienz optimierten E-Core-Prozessorkerne haben, sondern bis zu 12 auf Leistung getrimmte P-Core-Prozessorkerne. Diese Information ist etwas seltsam, da es unter den Modellen mit LGA-1700-Prozessorsockel kein solches Produkt gibt, aber es gibt Lösungen mit 12 E-Core-Prozessorkernen, wie die Core i7-14700-Modelle der Raptor Lake Refresh-Serie. Die iGPU-Sektion wird wie bisher auf das Niveau der UHD Graphics 770 aufsteigen. Gerüchten zufolge soll auch die KI-Leistung etwas verbessert werden, was insgesamt die Existenz und Ankunft der neuen Serie rechtfertigen könnte.
Unter den Leakern scheint es einen Konsens zu geben, dass die neuen Prozessoren kommen, aber es ist noch nicht bestätigt, ob sie für den Verbrauchermarkt freigegeben werden. Tatsächlich könnten sie dort gefragt sein, da die Arrow Lake-Modelle im LGA-1851-Prozessorsockel keine DDR4-Speicherunterstützung mehr bieten werden, so dass Bartlett Lake-S als kostengünstige Lösung vermarktet werden könnte, um das Potenzial von DDR4-Speichermodulen auszuschöpfen. Zwar wären die Raptor Lake Refresh-Prozessoren für diesen Zweck da, aber die zusätzliche KI-Leistung könnte der neuen Serie eine Daseinsberechtigung geben, vor allem, wenn andere Extras zu ihren Mitgliedern hinzugefügt werden.
Interessanterweise wird erwartet, dass die Bartlett Lake-S-Prozessoren Teil der 15. Intel Core-Generation sein werden, obwohl Intel-Offizielle zuvor erklärt haben, dass die alte Nomenklatur nur von den Mitgliedern der Raptor Lake Refresh-Familie, d. h. den Intel Core-Prozessoren der 14. Generation. So wie es aussieht, sind die Chancen, dass Bartlett Lake-S schließlich auf den Verbrauchermarkt kommt, ziemlich gering - es ist wahrscheinlicher, dass der Chip für NEX-Design-Anwendungsfälle optimiert wird und nur in den oben genannten Bereichen verfügbar sein wird.
Im Moment gibt es also noch viele Fragen, die geklärt werden müssen, aber wir hoffen, dass die Antworten darauf bald kommen werden, vorzugsweise von offiziellen Quellen.