Auf dem Markt für VR-Brillen ist HTC ein Veteran, konnte aber nicht mit Oculus und dann Meta mithalten. Mehrere ihrer Entwicklungen gingen ins Leere, und obwohl ihre Brillen nie besonders schlecht waren, gab es immer etwas Kleines, das dafür sorgte, dass die Konkurrenz insgesamt besser funktionierte und Kunden anlockte. Das größte Problem mit den HTC Vive-Geräten war jedoch, dass sie trotz des Preises nicht wirklich gut genug waren, um mehr zu bieten als die Meta Quest, die oft die Hälfte oder ein Drittel so viel kostete.
Jetzt bekommt die HTC Vive Focus-Linie jedoch eine weitere Ergänzung, indem das Unternehmen die HTC Vive Focus Vision ankündigt, die wieder einmal ein Kind mit gemischten Gefühlen für das Unternehmen sein wird.
Die HTC Vive Focus Vision könnte bereits Gamer ansprechen, während sie zum Design der Vive Focus 3 zurückkehrt, die sich vor drei Jahren an Geschäftskunden richtete. Das HTC Vive Focus 3 war zwar ein leistungsstarkes Gerät, bot aber fast nichts für Gamer. Die Focus Vision hingegen könnte für jeden gut sein, aber nicht nur, dass das Unternehmen das fortschrittliche und innovative Design der XR Elite verworfen hat, sondern HTC hat nun auch einen Generationenrückschritt in der Leistung gemacht.
Die eigenständige, batteriebetriebene HTC Vive Focus Vision ist der Quest 3 unterlegen, hat aber immer noch ein höher aufgelöstes Display als jede Quest.
Die HTC Vive Focus Vision ist ein Gerät, das auf verschiedene Arten getestet werden kann. Wenn man es als eigenständige Brille betrachtet, könnte es ein Konkurrent für das Meta Quest 2 oder Meta Quest Pro sein, da es einen Snapdragon XR2 Gen 1 Chipsatz hat, was bedeutet, dass es im Vergleich zum Quest 3 veraltet ist. Aber es gibt ein hervorragendes Display, das eine viel feinere Auflösung hat als die meisten Brillen für Gamer. Das Problem ist jedoch, dass das beeindruckende 2,5K-LCD (2448×2448 RGB-Layout) durch veraltete Fresnel-Linsen betrachtet werden muss.
Aber was bringt es, ein so hochauflösendes Display in ein so schwaches Gerät einzubauen? Der Trick liegt hinter dem eigentlichen Ziel: Die HTC Vive Focus Vision funktioniert nicht nur kabellos, sondern auch, wenn sie an DisplayPort angeschlossen ist. Das bedeutet, dass sie unkomprimierte, perfekte Videosignale über Computer extrahieren kann, genau wie die PS VR2. So gesehen ist die XR2 Gen 1 keine schlechte Lösung, da sie die Rechenarbeit von der Brille auf den Computer verlagert. Davon abgesehen ist die Vive Focus Vision bereits eine sehr attraktive Brille mit unvergleichlichen hochauflösenden Fähigkeiten, die kabellos oder drahtlos mit einem PC verbunden werden kann.
HTC hat also eingeräumt, dass es auf dem Markt der Standalone-Geräte aufgrund fehlender Apps nicht mehr mit der Meta konkurrieren kann, hat sich aber die Option eines Standalone-Erlebnisses bewahrt und macht es dennoch für PC-Spieler attraktiv.
HTC hat aber noch andere interessante Dinge in petto. Erstens ist der Speicher des Geräts mit 12 GB RAM, die darauf warten, Texturen in höherer Auflösung zu laden, ziemlich groß.
Am wichtigsten ist, dass das Gerät auch Hand- und Augen-Tracking kann (mit dem Zusatz von Gesichts-Tracking), was es zu einem Traumgerät für soziale Apps wie VRChat in der Zukunft macht, besonders mit den kabellosen HTC Vive Trackern. Die HTC Vive Focus Vision könnte daher in dem Bereich stark sein, in dem der Betreiber der sozialen Plattform Meta versagt hat: in der Welt der sozialen Apps.
Die HTC Vive Focus Vision kann ab sofort zu einem stolzen Preis von 1229 Euro vorbestellt werden, wobei ein DisplayPort-Konverter und mehr als 7 Spiele enthalten sind. Ein genaues Erscheinungsdatum steht noch nicht fest, aber die Vorbestellungsfrist endet am 17. Oktober.
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[*]Eyetracking, Entwickler können es sogar in ihrer Forschung auswerten
[*]Automatische Einstellung des Augenabstands.
[*]16-Megapixel-Farbkameras
[*]5K-LCD-Bildschirm
[*]90Hz Bildwiederholung
[*]120 Grad Sichtfeld
[*]PC-VR-Kompatibilität über DisplayPort oder drahtlos
[*]Erweiterte Handverfolgung ohne Controller
[*]Der Akku kann auf der Rückseite des Geräts ausgetauscht werden, ohne dass das Gerät ausgeschaltet werden muss
[*]12 GB RAM
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