AMD wird einige große Änderungen an der GPU-Front vornehmen, über die bereits berichtet wurde. Der Plan für die neue einheitliche Architektur ist also keine wirkliche Neuigkeit, aber vor kurzem wurde enthüllt, wie sie eingeführt werden soll. Die UDNA oder Unified DNA-Architektur soll im Wesentlichen die derzeitige Fragmentierung beseitigen, bei der RDNA- und CDNA-Architekturen den Consumer- und den professionellen Markt sowie den KI- und HPC-Markt bedienen. Nvidia hingegen verfügt dank CUDA über eine einheitliche Hardware- und Softwareumgebung, was in vielerlei Hinsicht effizient ist, da es für Hardware- und Softwareentwicklungsabteilungen einfacher ist, eine einzige Plattform zu bedienen als ein fragmentiertes System mit spezifischen Designs.
Dies ist die Geburtsstunde der UDNA-Architektur, die nicht nur für Consumer- und professionelle Grafikkarten, sondern auch für KI- und HPC-Beschleuniger eingesetzt werden soll. Bisher war nicht bekannt, wie und wann genau UDNA implementiert wird. Jüngste Informationen, die sich noch auf Gerüchteebene bewegen, legen nahe, dass UDNA unmittelbar nach RDNA 4 eingeführt wird, was bedeutet, dass die Entwicklung von RDNA 5 ganz aufgegeben wurde und der Fokus auf die neue einheitliche Architektur gelegt wird.
Dies könnte auch erklären, warum die RDNA 4-Produktpalette mit einem vereinfachten Angebot daherkommt: Das Unternehmen zielt nicht mehr auf das obere Ende des Marktes ab, sondern konzentriert sich auf das Einstiegs- bis Mittelklassesegment, mit besonderem Augenmerk auf den Mainstream des Handels, um seinen Marktanteil zu erhöhen. In der Zwischenzeit läuft die UDNA-Entwicklung im Hintergrund weiter, sowohl auf der Hardware- als auch auf der Software-Ebene, denn das ist eine große Aufgabe. Natürlich wird auch die RoCm-Softwareumgebung auf die Innovation vorbereitet. Sie wird alles unterstützen, von Radeons für den Verbrauchermarkt bis hin zu Instinct-KI-Beschleunigern für Rechenzentren.
Es wird erwartet, dass RDNA 4 Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommt, da die Architektur die Grundlage für die Radeon RX 8000-Serie bilden könnte. Danach werden es keine RDNA 5-basierten Grafikkarten mehr sein, sondern UDNA-basierte Produkte. Die ersten UDNA-basierten Produkte werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 in Produktion gehen, was bedeutet, dass wir noch eine ganze Weile darauf warten müssen. In der Zwischenzeit kann das AMD-Team hinter den Kulissen die notwendige Arbeit leisten, um den Übergang zu vollziehen, was zu einem formidableren Gegner für Nvidias CUDA-Ökosystem führen sollte.
Da die UDNA-Architektur ein großer Schritt ist, der hoffentlich in die richtige Richtung geht, ist es sehr wahrscheinlich, dass die darauf aufbauenden Grafikkarten nicht mehr Radeon RX 9000 heißen werden, da eine Änderung dieser Größenordnung eine neue Nomenklatur erfordert. Es ist noch nicht klar, wie genau die neue Nomenklatur aufgebaut sein wird, aber hoffentlich bekommen wir bald eine Antwort darauf.
Interessanterweise wird diese UDNA-Architektur möglicherweise auch in APUs für Spielekonsolen eingesetzt, aber wann genau das der Fall sein wird, ist noch unklar. Im Falle der PlayStation 5 verwendet die Pro-Version bereits einige Komponenten aus dem RDNA 4-Architektur-Rezeptbuch, aber welche Architektur die PlayStation 6-SoC-Einheit genau haben wird, ist noch ein Geheimnis. Besteht die Möglichkeit, dass die UDNA-Architektur verwendet wird? Das werden wir bald herausfinden.