Das RiSC-V-Ökosystem entwickelt sich immer schneller, so dass immer mehr RiSC-V-basierte Produkte auf den Markt kommen werden. Die Softwareunterstützung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, entwickelt sich aber rasch weiter, so dass immer mehr Aufgaben von Systemen, die auf dieser Architektur aufbauen, übernommen werden können. Ein großer Mikrocontrollerhersteller, der die RiSC-V-Architektur ebenfalls vorantreibt, hat gerade ein neues Motherboard angekündigt, das mit zwei RiSC-V-Prozessoren im Mini-ITX-Format erhältlich ist.
Das vom Milk-V-Team entworfene und hergestellte Motherboard trägt den Namen Jupiter, misst 170 x 170 mm und hat einen RiSC-V-Prozessor mit acht Kernen an Bord, der mit SpacemiT X60-Kernen ausgestattet ist. Der Hersteller bezeichnet das neue Motherboard als SpacemiT K1 und SpacemiT M1, aber die Unterschiede zwischen den beiden werden auf der offiziellen Website nicht wirklich erklärt.
Die Prozessoren sollen Kerne enthalten, die zwischen 1,6 GHz und 2,4 GHz getaktet sind, und eine iGPU ist ebenfalls enthalten, eine Imagination BXE-2-32-Lösung mit einer Taktrate von 819 MHz. Die iGPU unterstützt OpenCL 3.0 und Vulkan 1.3, und ihre Leistung bei KI-Aufgaben liegt bei maximal 2 TOPs, ist also nicht sehr stabil.
Die neue Hauptplatine verfügt nicht über einen Speichersockel, da der On-Board-Speicher in Form von LPDDR4X-Chips geliefert wird, die auf die Hauptplatine gelötet sind. Die Speicherkapazitäten betragen 4 GB, 8 GB und 16 GB. Die Datenspeicherung ist in einem M.2-2280-Steckplatz untergebracht, der allerdings nur PCI Express 2.0 x2-Geschwindigkeiten bietet, was eine Datentransferbandbreite von 500 MB/s ermöglicht.
Neben M.2-2280 akzeptiert der Steckplatz offenbar auch PCIe-NVMe-SSD-Karten in den Formaten 2260 und 2242, natürlich auf einer Entweder-Oder-Basis. Außerdem gibt es einen microSD-Speicherkartenleser und eine eMMC-Schnittstelle. Das neue Motherboard verfügt über einen PCI Express 2.0 x8-Steckplatz, der mit einer älteren Grafikkarte oder verschiedenen Erweiterungskarten genutzt werden kann, sogar eine Erweiterungskarte mit SATA-Anschlüssen kann verwendet werden, wenn Sie ein NAS bauen. Der Steckplatz bietet nur PCI Express 2.0 x2-Bandbreite, ebenso wie der M.2-Steckplatz.
Zu den Anschlüssen gehören zwei USB-3.0- und zwei USB-2.0-Typ-A-Anschlüsse, ein USB-3.0- und ein USB-2.0-Spike-Anschluss sowie ein USB-Typ-C-Anschluss, letzterer USB-2.0-Standard und speziell für Firmware-Updates. Das Motherboard verfügt außerdem über einen Mikrofon- und einen Kopfhörerausgang, zwei SATA-Stromanschlüsse und zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, wobei PoE-Unterstützung als separates Modul verfügbar ist. Die drahtlose Kommunikation wird durch eine Karte mit Wi-Fi 6- und Bluetooth 5.2-Unterstützung und einen HDMI-Videoausgang für einen Monitor mit einer maximalen nativen Auflösung von 1920 x 1440 Pixeln und einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz ermöglicht.
Die Hauptplatine verfügt auch über einen RTC-Anschluss, an den eine CR1220-Batterie angeschlossen werden kann, aber es gibt auch eine Reihe von Ausgängen an der Vorderseite (Power- und Reset-Tasten, Status-LEDs usw.), einen Lüfteranschluss mit PWM-Unterstützung und einen SoC-UART-Port. Die Stromversorgung kann über ein 12-V-DC-Netzteil erfolgen, aber auch eine 24-polige Steckdose ist vorhanden.
Im Moment kann das neue Motherboard nur mit den Distributionen Ubuntu und Fedora verwendet werden, was bedeutet, dass es nur und ausschließlich auf Linux-Basis funktioniert. Die Leistung ist nicht sehr solide, aber es kann trotzdem für NAS-Zwecke mit dem CASA OS verwendet werden. Das Produkt ist vorerst nur in China erhältlich, wird aber in Zukunft auch in den USA und anderen Regionen verfügbar sein, wobei eine weltweite Markteinführung für die erste Juliwoche geplant ist. Wie viel das spezielle Motherboard kosten wird, ist noch nicht bekannt.