Künstliche Intelligenz hält in immer mehr Bereichen Einzug und eröffnet viele neue Möglichkeiten. Im Bereich der Grafikkarten sind neuronale Netze mit Intels XeSS und Nvidias DLSS schon seit einiger Zeit präsent, und AMDs kommende FSR4-Technologie wird sich dieser Elitegruppe anschließen.
Natürlich nutzen Spieleentwickler das Potenzial der KI nicht nur, um das visuelle Erlebnis zu verbessern, sondern auch, um fortschrittlichere NPCs anzubieten, so dass die Interaktion mit verschiedenen Charakteren natürlicher und mit mehr Möglichkeiten verbunden ist. Gleichzeitig kann die KI auch das Gameplay verbessern, zum Trainieren von Gegnern eingesetzt werden und in vielen anderen Bereichen nützlich sein, sogar bei der Produktion von Basisbildern.
Der Ressourcenbedarf von klassisch gerenderten Frames durch die GPU kann bereits durch die bereits erwähnten Upscaling-Technologien reduziert werden, wobei die GPU Inhalte in einer niedrigeren als der nativen Auflösung produziert und die KI-basierten Upscaling-Mechanismen diese dann in die native Auflösung umwandeln, mit immer besserer Bildqualität und weniger Frame-Fehlern.
Mit Neural Rendering kann KI nicht nur bei der Hochskalierung von gerenderten Rasterbildern eingesetzt werden, sondern auch, um jeden Schritt des Standard-Grafik-Fließbands noch effizienter zu gestalten und die GPU weiter zu entlasten.
Die Hinzufügung von künstlicher Intelligenz zum klassischen 3D-Rastergrafik-Fließband ist ein sehr wichtiger Schritt, der eine wichtige Brücke erfordert, und zwar Cooperative Vector. Die Idee hinter dieser Funktion, die der KI und dem klassischen Grafik-Fließband hilft, zusammenzuarbeiten, besteht darin, eine Informationsbarriere zwischen den beiden Technologien zu schaffen, damit die generative KI ein klares Bild davon hat, welche Arbeit gerade erledigt wird, und sich darüber im Klaren ist, wo und wie sie helfen kann. Der Einsatz von KI in den verschiedenen Phasen des Echtzeit-Renderings wird es ermöglichen, dass jeder Schritt effizienter abläuft, sowohl die Leistung als auch die Bildqualität verbessert und mit bestehenden Technologien wie KI-basierter Skalierung oder sogar Raytracing kombiniert werden kann.
Um auf einer gemeinsamen Basis aufzubauen und nicht durch die Lösungen verschiedener Anbieter fragmentiert zu werden, hat das HLSL-Team (High-Level Shading Langugage) von Microsoft bereits begonnen, mit verschiedenen Anbietern zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Innovationen gut an die Besonderheiten der verschiedenen Hardware-Architekturen angepasst sind und mit optimaler Leistung laufen. Zu den Partnern gehören Nvidia, AMD und Intel sowie Qualcomm, was für die Zukunft der Windows on ARM-Plattform besonders wichtig ist.
Durch die Bereitstellung einer gemeinsamen, standardisierten Basis für Neural Rendering wird die DirectX-API auch sicherstellen, dass die Innovation plattformübergreifend verfügbar ist und das Potenzial der verfügbaren KI-Beschleuniger ausschöpft, um Entwicklern und ihren Titeln auf allen Plattformen ein intensiveres Spiel- und Grafikerlebnis zu bieten.
Das Microsoft-Team hat bestätigt, dass das Cooperative Vector-Feature die Tensor-Kerne auf Nvidias hochmodernen Blackwell-basierten Grafikkarten der GeForce RTX 50-Serie nutzen wird, um Neural Rendering zu ermöglichen, mit dem Workflows wie die Geometrieerstellung optimiert und lebensechtere Spielcharaktere und Umgebungen erstellt werden können.
Die Zusammenarbeit ist bereits in vollem Gange, aber es ist noch nicht bekannt, wann die neue Funktion verfügbar sein wird oder welche Spiele die ersten sein werden, die von ihrem Potenzial profitieren. Sicher ist, dass die KI einen wachsenden Einfluss auf die Entwicklung der Spieleindustrie hat und in nicht allzu ferner Zukunft viele neue Möglichkeiten eröffnen wird.