Microsofts Copilot+ PC-Kategorie wurde bereits im Mai eingeführt, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung von lokal ausgeführten KI-Funktionen liegt. Aus diesem Grund müssen Konfigurationen, die dieser neuen Kategorie beitreten wollen, einen SoC verwenden, der auch eine ausreichend leistungsfähige NPU hat. In diesem Fall bedeutet dies, dass ein Leistungsniveau von 40 TOPs erreicht wird, das erstmals von Qualcomms SoC-Einheiten der Snapdragon X-Serie mit einer Leistung von 45 TOPs erreicht wurde. Die ersten Copilot+-PCs, die auf dieser Grundlage gebaut wurden, sind bereits ab dem 18. Juni 2024 im Handel erhältlich, aber die Kunden scheinen sie nicht wegen ihrer zusätzlichen KI-Fähigkeiten zu suchen, sondern wegen etwas ganz anderem.
Laut Bloomberg sind die KI-Funktionen der Copilot+-PCs für potenzielle Käufer nicht wirklich attraktiv, was verständlich ist, da es derzeit nur wenige Anwendungen gibt, die ihr Potenzial ausschöpfen können, und diese werden vom Durchschnittsnutzer kaum genutzt. Die wichtigste neue Funktion in der Kategorie der Copilot+ PCs sollte der Rückruf sein, der nach der Analyse von Sicherheitsforschern ohne Übertreibung bereits ein Alptraum für den Datenschutz war. Microsoft versuchte natürlich, die Funktion sicherer zu machen, beschloss aber schließlich, sie zurückzuziehen und erst Wochen später, nach gründlichen Tests, wieder zur Verfügung zu stellen.
Die KI-Fähigkeiten sind also für die Nutzer nicht von großer Bedeutung, aber die Neuheit der Windows-on-ARM-Plattform hat sich aus einem anderen Grund als sehr attraktiv erwiesen: die Akkulaufzeit. Die Notebooks mit Qualcomm Snapdragon-SoCs der X-Serie sind in dieser Hinsicht sehr konkurrenzfähig mit ihren x86-basierten Pendants, ein Vorteil, der für viele Nutzer wichtig ist, die ähnliche Akkulaufzeiten bisher nur mit Apples SoCs der M-Serie erlebt haben.
Analysten zufolge hatten die ersten Vertreter der Copilot+ PC-Kategorie, Snapdragon X-basierte Notebooks, in der Woche ihrer Markteinführung einen sehr bedeutenden Einfluss auf den PC-Markt und machten 20 % der weltweiten PC-Verkäufe aus - ein sehr beeindruckendes Ergebnis.
Während die Akkulaufzeit der neuen Versionen in der Tat attraktiv ist, ist das Potenzial der NPU begrenzt und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben, da große Unternehmen wie Adobe, Salesforce und Sentinel One die Aufforderung von Microsoft abgelehnt und ihre Anwendungen nicht für die neue Hardware optimiert haben. Der Grund dafür ist prosaisch: Der Marktanteil von KI-fähigen PCs ist noch verschwindend gering, so dass es keinen Sinn hat, sich mit ihnen zu beschäftigen. Wenn der Marktanteil wächst, wird sich die Situation ändern, aber das wird Jahre dauern. Analysten sagen voraus, dass bis 2028 nur 40 % der neuen PCs KI-fähig sein werden, aber das Qualcomm-Team ist immer noch recht optimistisch, was die Zukunft der KI-PC-Kategorie angeht.
Während das Konzept derzeit vor allem auf der Marketingseite stark ist, könnten ARM-basierte Windows-Konfigurationen eine nützliche Alternative zu dem von AMD- und Intel-Prozessoren beherrschten Markt sein. Mit der Weiterentwicklung von Technologie und Hardware werden KI-Funktionen, die an Ort und Stelle ausgeführt werden, an Bedeutung gewinnen, so dass KI-PCs selbst leistungsfähiger und zunehmend attraktiver werden könnten. Die Kategorie der Copilot+-PCs selbst könnte schon bald um neue Produkte erweitert werden. Die AMD RYZEN AI 300- und die Intel Lunar Lake-Serie werden bald auf den Markt kommen und die Anforderungen von Microsoft vollständig erfüllen.
Bei den aktuellen Copilot+-PCs wird erwartet, dass eine lange Akkulaufzeit weiterhin der entscheidende Faktor für Käufer sein wird und nicht die Vorteile der KI-Funktionen.