Star Wars The Acolyte ist eine wirklich feindselige Umgebung, aber das ist die Schuld der Macher. Die Serie wurde von den Machern selbst als das "heißeste" Star Wars aller Zeiten bezeichnet, und in ihrem offiziellen Interview sprachen sie sogar über die Geschlechtsidentität von C-3PO.
Obwohl es sich dabei eigentlich nur um Witze handelte und niemand sie ernst nehmen (oder gar veröffentlichen) sollte, gab es einen massiven Aufschrei von Star Wars-Fans auf der ganzen Welt darüber, dass in ihrem Lieblingsuniversum eine "Woke-Propaganda"-Serie gedreht wurde, die viele als Wokelyte bezeichneten. Die Kommunikation zwischen den beiden gegnerischen Seiten hat sich so tief in die Wahrnehmung von Acolyte eingegraben, dass ich persönlich zwar darüber hinwegsehen und die Serie genießen kann, aber auch angefangen habe zu zählen, wie viele weiße Männer ich in der ersten Folge auf dem Bildschirm sehe (ich konnte keine finden).
Nichtsdestotrotz hatte der Start der Staffel einen guten Anfang, da Disney sofort stolz verkündete, dass Acolyte den besten Serienstart aller Zeiten auf der Streaming-Plattform hingelegt hat.
Allerdings waren die Zuschauer oft nicht mit der Serie und ihrer Handlung an sich beschäftigt, sondern mit der politischen Haltung, die sie umgibt, auf die sich die Disney-Führungskräfte immer wieder stürzten und Acolyte damit verteidigten, dass die Zuschauer sie nur so sehr hassen, weil die männlichen Zuschauer keine starken weiblichen Protagonisten ertragen können.
Das hat natürlich den Streit zwischen Fans und Disney weiter angeheizt.
Eine auf diese Weise vermittelte Belehrung ist eher kontraproduktiv, da die Serie selbst die Gesellschaft sensibilisieren könnte, ohne dass sie in der Weise angeprangert wird, wie es die Macher oder Disney getan haben. Schlechte Kommunikation und eine schlecht vermittelte "Botschaft" haben der Serie, die mit 180 Millionen Dollar eine der teuersten der Welt ist, nicht geholfen: Dune 2 wurde mit diesem Geld gemacht. Mit einem solchen Budget war es sicherlich nicht das Werk, mit dem Disney seine Überlegenheit in der Gesellschaft hätte beweisen sollen, die es nicht zulässt, verklagt zu werden, denn vor 5 Jahren hat ein Nutzer der kostenlosen Probeversion von Disney+, der in einem Disney-Restaurant um seine Frau trauerte, in den damaligen Nutzungsbedingungen zugestimmt, dass er Disney nicht verklagen kann, egal was passiert.
Aber egal, was irgendjemand sagt, das "Wokelyte"-Phänomen war nicht das größte Problem mit Star Wars Acolyte.
Objektiv gesehen war die Serie mittelmäßig, und obwohl sie gut choreografiert und die Geschichte nicht schlecht war, war die Dynamik der Erzählung so wenig genießbar, dass es kein Wunder ist, dass die letzten Episoden von Disney+-Abonnenten kaum gesehen wurden. Die Qualität der Episoden war wackelig, die Charaktere wurden von unverständlichen Motivationen angetrieben, und das Ende war unerklärlich dumm und unlogisch. Aber viele Leute hörten nach der letzten Folge auf, da die Serie zu diesem Zeitpunkt schon viel schlechter lief als die durchschnittliche Star Wars-Serie; nur die Hälfte der Zuschauer hatte es bis zum Ende geschafft, verglichen mit den letzten Folgen von Ashoka.
Ich für meinen Teil war neugierig, was sie aus der abgebrochenen Serie noch herausholen würden, denn sie hatte einige unterhaltsame Teile und riss die Dinge nicht so auseinander wie, sagen wir, Obi-Wan oder die Prequel-Trilogie. Aber es ist klar, dass Kathleen Kennedy weiterhin nicht weiß, was das Star Wars-Publikum braucht, und ihre Kommunikation und ihre kontraproduktiven Botschaften entfremden sogar die echten Star Wars-Fans mit viel Kaufkraft.
