Unseren wirklich engagierten Lesern kommt der Name Jolla und Sailfish OS wahrscheinlich bekannt vor, aber es ist schon eine Weile her, dass wir ihn gesehen haben. Sailfish OS ist ein unabhängiges Betriebssystem, das auf Linux basiert, aber Android kompatibel ist, und Jolla ist das Mobiltelefon, das diese Softwareumgebung verkörpert.
Sailfish OS steht zwar nicht im Vordergrund, aber hinter den Kulissen wird von den Entwicklern fast ständig daran gearbeitet. Die Linux-Plattform ist aus dem MeeGo-System von Nokia hervorgegangen und hat im Laufe der Jahre viele Änderungen erfahren. Es gab auch eine Zeit, in der die Entwickler es mit Sony Xperia-Geräten kompatibel machten. Derzeit steht Sailfish OS 5 mit dem Codenamen Tampella kurz vor der Veröffentlichung und wurde von den Entwicklern Anfang des Jahres einem kleinen Publikum vorgestellt.
Die neue Generation des Jolla Phone mit Sailfish OS 5 kann ab sofort mit einer Anzahlung von 100 Euro vorbestellt werden und wird je nach Version zwischen 600 und 700 Euro kosten. Die schnellsten Kunden konnten das Gerät noch für 500 Euro bekommen, die zweite Bestellrunde ging für 550 Euro raus, aber diese waren in Windeseile vergriffen. Innerhalb kürzester Zeit verzeichnete das Unternehmen mehr als 2500 Bestellungen.
Das Jolla Phone verfügt über ein 6,36-Zoll-AMOLED-Display mit einer kleinen Halbinsel auf der Oberseite für Sensoren und einen Lautsprecher. Es verwendet eine Full-HD+-Auflösung, mit der das Gerät eine Pixeldichte von 390 PPI bei einem Seitenverhältnis von 20:9 erreichen kann. Gorilla Glass schützt die Oberfläche des Geräts.
Was die Kamera auf der Vorderseite kann, wurde nicht verraten, das Unternehmen hat nur verraten, was man von dem rückwärtigen Kameramodul erwarten kann. Es sind zwei Kameras an Bord, wobei die Hauptkamera einen 50-Megapixel-Sensor verwendet, der Pixel-Stacking und PDAF für eine schnelle und präzise automatische Fokussierung unterstützt. Die sekundäre Kamera hat 13 MPixel und betrachtet die Welt durch ein Ultra-Weitwinkelobjektiv.
Dieser unbenannte MediaTek-Systemchip wird vom Jolla Phone verwendet. Alles, was wir über ihn wissen, ist, dass er 5G-Unterstützung bietet, so dass wir sicher sein können, dass er ein Mitglied der Dimensity-Produktfamilie ist. Der Arbeitsspeicher ist 12 GB groß und die Speicherkapazität beträgt 256 GB, und wenn das nicht ausreicht, kann man eine microSD-Karte hinzufügen. Es ist Dual-SIM-fähig und bietet Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 und NFC-Unterstützung.
Die Designer haben sehr darauf geachtet, dass das Jolla Phone aus Sicht des Datenschutzes eine ideale Wahl ist. So verfügt es sogar über einen physischen Schalter, um Mikrofone, Bluetooth und den Zugriff auf sensible Daten für Apps sofort zu deaktivieren. Sie können konfigurieren, welche Apps das Gerät bei Bedarf ausschalten soll. Außerdem verfügt es über eine RGB-Status-LED, die viele Hersteller inzwischen völlig vergessen haben.
Das neue Jolla Phone hat ein sehr ähnliches Aussehen wie das ursprüngliche Modell von 2013, da das Unternehmen zeigen wollte, dass es das gleiche geistige Erbe fortführt. Das Gerät ist 158 Millimeter hoch und 74 Millimeter breit, mit einer Dicke von etwa 9 Millimetern. Die hintere Abdeckung kann ohne Werkzeug abgenommen werden, um eine andere Farbe zu erhalten, und der unter der hinteren Abdeckung verborgene Akku kann ausgetauscht werden. Der Akku hat eine Kapazität von 5500 mAh, so dass man sich über die Akkulaufzeit nicht beschweren kann.
Vorbestellungen werden bis zum 4. Januar entgegengenommen, und Jolla wird das Jolla Phone irgendwann in der ersten Hälfte des Jahres 2026 ausliefern.