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INTERESSANTER TEST: EIN ENTWICKLER VERWENDET GOOGLE DRIVE, UM EINEN PC OHNE LOKALEN SPEICHER ZU STARTEN

Ein erfolgreicher Bootvorgang erforderte eine ganze Reihe von Modifikationen und die Ausführung lokaler Software, die sich teilweise in der modifizierten Firmware und teilweise auf der RAMDISK befand.
J.o.k.e.r
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Interessanter Test: Ein Entwickler verwendet Google Drive, um einen PC ohne lokalen Speicher zu starten

Der Informatikstudent Sambhav S. von der Purdue University, der auch an Open-Source-Software arbeitet, hat vor kurzem ein interessantes Konzept umgesetzt, bei dem es ihm gelang, sein Notebook ohne Speicherplatz zu starten, indem er Google Drive, einen cloudbasierten Speicher, nutzte, obwohl die Benutzererfahrung etwas holprig war, da der Vorgang recht langsam war.

Der ungewöhnliche Versuch kam zustande, nachdem Sambhav S. sich mit einem Freund darüber unterhalten hatte, wie er es geschafft hatte, eine Linux-Distribution mit NFS (Network Flie System) zu starten. Der junge Entwickler dachte, er würde den Erfolg seines Freundes übertreffen und sich etwas Cooleres einfallen lassen, als Linux auf der Basis von NFS zu booten. Der wetteifernde Student beschloss, den Einsatz zu erhöhen, indem er statt NFS einen Cloud-Speicher für den Linux-Boot-Vorgang verwendete, und die Wahl fiel auf Google Drive.

Die Tatsache, dass er im Laufe der Jahre viel Erfahrung in der Entwicklung von Open-Source-Software gesammelt hat, kam ihm dabei sehr gelegen. Unser Protagonist entschied sich, die Herausforderung mit FUSE anzugehen, einer Software, die als Dateisystemtreiber im Benutzerbereich fungiert und somit ein gutes Sprungbrett war. Das Grundkonzept bestand darin, dass FUSE während des normalen Linux-Bootvorgangs eine RAMDISK erstellt, die die wichtigsten Software- und Betriebssystemdateien sowie die Treiber enthält, die für einen reibungslosen Betrieb der Netzwerkverbindung erforderlich sind.

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Der Weg zum Erfolg war holprig und mit vielen Herausforderungen verbunden, über die der Student in seinem eigenen Blog berichtet hat. Nachdem die Bugs ausgemerzt, die verschiedenen Funktionen einsatzbereit gemacht und der Boden für den ersten Linux-Boot über Google Drive bereitet war, stand der Haupttest an. Hierfür wurde ein Ersatz-Notebook verwendet, das keinen Datenspeicher enthielt. Um das System zum Laufen zu bringen, musste die auf der virtuellen Maschine basierende Entwicklungsumgebung migriert werden: ein Ethernet-Treiber, eine korrekte Netzwerkeinrichtung und ein Display-Treiber waren erforderlich. Diese wurden schließlich in eine einheitliche EFI-Datei integriert, und dann war der Cloud Native Computer bereit, getestet zu werden.

Die treibende Kraft hinter dem Projekt war der Wettbewerb und selbst unser Protagonist gab zu, dass es ein Irrweg war, aber es war ein Erfolg. Der Bootvorgang lief schließlich, aber es gab einen kleinen Haken: Das System startete recht langsam. Dennoch war der Entwickler froh, dass sein Plan aufgegangen war. Er erklärte auch, dass die Möglichkeiten endlos seien. Deshalb würde er gerne mit Einzelpersonen oder Unternehmen zusammenarbeiten, die ihm dabei helfen, das Projekt in ein Unternehmen oder einen kommerziell wettbewerbsfähigen Dienst umzuwandeln, aber er ist auch offen dafür, es für etwas anderes zu nutzen.

Das Booten über das Netzwerk und das http-basierte Booten an sich ist schon seit langem möglich, die Technologie ist sogar schon seit Jahrzehnten verfügbar. Ein auf Google Drive basierendes Boot-Laufwerk ist eine andere Geschichte, deren Implementierung komplizierter zu sein scheint. Es ist jedoch erwähnenswert, dass eine Menge Code lokal ausgeführt werden muss, um erfolgreich zu sein, und dies erforderte Firmware-basierte Änderungen, RAMDISK und eine Menge Optimierung. Vor diesem Hintergrund ergibt sich ein anderes Bild, da ein großer Teil des Bootvorgangs nicht von einer entfernten Quelle, sondern von lokaler Software ausgeführt wird. Dennoch ist das Projekt beeindruckend, und wir werden wahrscheinlich in Zukunft mehr darüber hören.

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