Bei Intel sind seit einiger Zeit Reformen im Gange, die das Unternehmen in finanzieller Hinsicht wieder auf Kurs bringen sollen, aber bisher sind keine Fortschritte zu erkennen, zumindest nicht in nennenswertem Umfang - Lip-Bu Tan tut sein Bestes, um die Situation des Unternehmens in allen Bereichen zu verbessern.
Neben der Entlassungswelle wird auch eine Umstrukturierung angestrebt, die vor allem darauf abzielt, alle Sparten im Kern von Intel zu entfernen, die kein ausreichendes Wachstumspotenzial bieten und nicht die erwartete Rentabilität liefern. Dieser Umstrukturierung ist unter anderem bereits die Altera-Sparte zum Opfer gefallen, die allerdings auch nicht verkauft wurde, sondern zu 49% bei Intel verblieb, während die Mehrheit von Silver Lake übernommen wurde.
Ein ähnliches Szenario ist bei der jüngsten Auslagerung zu erwarten, zumindest nach Informationen von CRN, die kürzlich von The Register bestätigt wurden. Bei der neuen Einheit handelt es sich um die Network and Edge Group oder NEX-Abteilung, die Ethernet-Controller und verschiedene Kommunikationsprodukte und -infrastrukturen entwickelt hat. Dieser Bereich wird ebenfalls als eigenständiges Unternehmen weitergeführt, wird aber weiterhin von Intel unterstützt, das Unternehmen will ein "Ankerinvestor" bleiben, was ein ähnliches Konzept wie bei der Auslagerung von Altera bedeuten könnte. Es gibt noch keine Informationen darüber, welche Investoren an der NEX Group interessiert sind. Die Nachricht wurde nach dem Durchsickern einer internen Mitteilung des Leiters der NEX-Abteilung selbst, Sachin Katti, bekannt, der kürzlich zum Chief Technical and AI Officer befördert wurde.
Nach der Auslagerung wird das Team von Intel weiterhin Einfluss auf die Richtung der Produktentwicklung nehmen und die neuen Produkte für seine eigenen Plattformen nutzen können. Es ist noch nicht klar, warum Intel selbst nicht in der Lage war, diesen Bereich effektiver und effizienter zu verwalten, aber hoffentlich wird die neue Führung effizienter und effektiver sein als die vorherige.
Es wird erwartet, dass sich der Wechsel auch auf den Service für die Partner auswirkt, wo die Dinge nicht einwandfrei waren und einige der ehemaligen Kunden daher einen neuen Partner gesucht haben, der ihre Bedürfnisse besser erfüllen kann. Im Laufe der Jahre gab es eine Reihe von Problemen mit 2,5-GbE-Controllern, die die Ingenieure mit mehreren neuen Hardware-Revisionen zu beheben versuchten, aber die Fehler wurden nicht immer vollständig behoben. Seitdem wurden neue Produkte in den Klassen 2,5 GbE und 10 GbE eingeführt, um die E610-Serie zu verstärken, aber bisher hat das Unternehmen mit diesen Produkten noch keinen Durchbruch erzielt, und der Markt wurde noch nicht mit darauf basierenden Produkten überschwemmt.
Die finanziellen Auswirkungen der Auslagerung sind noch nicht bekannt, und auch die potenziellen Investoren sind noch geheim, aber wenn das Geschäft endlich abgeschlossen ist, werden alle wichtigen Details bekannt gegeben. Es ist möglich, dass das Geschäft in den nächsten Tagen oder Wochen abgeschlossen werden kann.