HMD experimentiert in diesem Jahr mit allem. Auf der IFA präsentierte das Unternehmen ein neues Mobiltelefon, das modular aufgebaut ist und sich leichter zusammenbauen lässt als je zuvor. Es hat sogar ein kostenloses, offenes Entwicklungstool veröffentlicht, in der Hoffnung, dass dies mehr Menschen helfen wird, Zubehör für das Gerät zu entwerfen.
Eine der Besonderheiten des HMD Fusion ist die Smart-Pin-Schnittstelle auf der Rückseite, über die sich externe Module mit Strom versorgen lassen. Der Anschluss besteht aus sechs Pins und wird als Gehäuse für Module verwendet, die die Smart Pin-Einheit nutzen können. Das Unternehmen hat diese "Outfit" getauft, zweifellos genau deshalb, weil das Gehäuse verwendet wird, um das gesamte Smartphone zu verkleiden.
Die Finnen haben das HMD Fusion mit vier verschiedenen modularen Zubehörteilen vorgestellt. Es ist nicht bekannt, welche Leistung sie auf das Smart Pi übertragen können, aber es ist zu sehen, dass zum Beispiel drahtloses Aufladen darüber abgewickelt werden kann. Das Unternehmen hat auch zwei Module vorgestellt, die sich um diese Funktion kümmern. Das eine ist ein ganz einfaches Gehäuse mit kabelloser Aufladung, das andere wurde zu einem robusten Gehäuse mit IP68-Unterstützung gemacht und hat sogar eine zusätzliche Notruftaste, die speziell für Abenteurer entwickelt wurde.
Ein interessantes Merkmal des Flashy Outfit ist, dass ein LED-Licht mit höherer Helligkeit auf der Rückseite hochgeklappt werden kann, um einen ruhigen Hintergrund für Videos zu schaffen, die mit der Frontkamera aufgenommen werden. So können Vlogger mit dem Outfit bessere Aufnahmen machen, und der LED-Ring kann sogar in der Farbe angepasst werden. Das vierte Outfit ist ein Gaming-Controller, an dem Gamer sicher ihre Freude haben werden. Die Designer haben ein asymmetrisches Gamepad-Layout implementiert, und dank der direkten Verbindung hat das Gerät keine Latenzzeiten wie Bluetooth-Controller.
HMD hat das Fuison Kit veröffentlicht, in dem alle Spezifikationen für diejenigen enthalten sind, die daran interessiert sind, selbst individuelle modulare Gehäuse für das Smartphone zu entwerfen. Das Zubehör kann sogar mit einem 3D-Drucker hergestellt werden. Wir sind gespannt, wie gut das bei den Finnen funktioniert, wie sehr die Leute die modulare Option annehmen, wir haben ähnliche Versuche in den vergangenen Jahren gesehen - sie sind in der Regel gescheitert.
Eine weitere Besonderheit des Fusion ist, dass es einen sehr industriellen Look hat, da die Schrauben (16+7), die die Rückabdeckung und das gesamte Mobiltelefon zusammenhalten, von außen in das Gehäuse laufen. HMD hat das Mobiltelefon so konzipiert, dass jeder es mit einer Hülle benutzen kann, so dass es egal ist, was sich unter der Hülle befindet. Dank der außenliegenden Schrauben lässt sich das Gerät leicht zerlegen, man braucht kein chirurgisches Werkzeug, kein Erhitzen und keine Mühe mit Klebstoff. Wichtige Komponenten wie der Akku sind leicht zugänglich, während das Telefon sicher in einem Stück gehalten wird.
So weit so gut, aber leider ist das Fusion selbst nicht besonders interessant. Es handelt sich um ein einfaches 5G-Smartphone mit dem absoluten Minimum an technischen Daten. Das Display ist 6,56 Zoll groß und hat eine HD+-Auflösung. Das IPS-Panel ist in der Lage, mit 90 Hz zu arbeiten. Es wird von einem Qualcomm Snapdragon 4 Gen 2 Systemchip angetrieben, mit 6 oder 8 GB Systemspeicher und 128 oder 256 GB Speicher. Der Speicher ist über eine microSD-Karte erweiterbar und unterstützt bis zu 1 TB.
Das Fusion wird mit dem Betriebssystem Android 14 betrieben, und HMD hat zwei große Versions-Upgrades versprochen, so dass man davon ausgeht, dass es auf Android 16 aufsteigen wird. Es wird Sicherheitsupdates für nur 3 Jahre erhalten, aber das ist das erwartete Minimum für jetzt, zum Glück. Auf der Softwareseite gibt es den Detox-Modus, der die Fähigkeiten des Geräts reduziert und dabei hilft, das digitale Leben des Nutzers auszubalancieren.
Die Frontkamera des Handys hat 50 Megapixel und kann Videos in Full HD aufnehmen. Auf der Rückseite steht eine 108-Megapixel-Hauptkamera im Vordergrund, und es gibt ein 2-Megapixel-Gegenstück, das nur den Porträtmodus unterstützt. Eine gute Nachricht ist, dass eSIM in der Tasche ist, und der NFC-Chip ist auch in der Fusion enthalten. Es ist 8,3 Millimeter dick und wiegt 202 Gramm. Das Smartphone ist IP54-zertifiziert. Der Akku hat eine Kapazität von 5000 Milliamperestunden und kann mit 33 Watt aufgeladen werden.
Das HMD Fusion wird 250 Euro kosten, es ist nicht besonders teuer, die Hardware rechtfertigt es nicht. Die verschiedenen Zubehörteile werden zwischen 40 und 100 Euro kosten, und es ist zu erwarten, dass das Angebot an Zubehörteilen stetig wächst.