Seit dem Aufkommen der Smartphones sind Millionen von Anwendungen für verschiedene mobile Plattformen verfügbar geworden. Es ist kaum vorstellbar, wie ein modernes Mobiltelefon ohne Apps aussehen würde. Oder etwa doch? Laut der Deutschen Telekom wird die künstliche Intelligenz das Gesicht des vertrauten Mobiltelefons völlig verändern.
Als einer der weltweit größten Serviceanbieter erforscht die Deutsche Telekom ständig die Bedürfnisse der Nutzer und sucht nach Möglichkeiten für Innovationen. Nach Angaben des Unternehmens deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die Menschen es tatsächlich leid sind, für alles eine andere Anwendung nutzen zu müssen, und es begrüßen würden, sich in Zukunft nicht mehr damit befassen zu müssen. Und wie könnten Apps ersetzt werden? Nun, nach Ansicht des Telekommunikationsunternehmens könnte künstliche Intelligenz die Antwort sein.
Laut der Deutschen Telekom wird die künstliche Intelligenz die Funktionsweise von Smartphones in 5-10 Jahren komplett verändern, und Apps werden einfach nicht mehr benötigt.
Das ist eine sehr kühne Idee, aber es versteht sich von selbst, dass es schwer ist, sich viele Funktionen ganz ohne Apps vorzustellen. Aber das Unternehmen hat bereits einen Prototyp eines Geräts mit dieser Vision entwickelt. Qualcomm hat den Entwicklern der Deutschen Telekom auch bei der Entwicklung dieses speziellen Systems geholfen. Während sie an diesem Projekt arbeiteten, wurde die Gewissheit immer größer, dass das derzeitige Software-Ökosystem in der Tat bald ausgedient hat.
Tim Hoettges, der CEO des Unternehmens, hat gesagt, dass in 10 Jahren niemand mehr Apps für irgendeinen Zweck verwenden muss, weil die KI in der Lage sein wird, die Aufgaben von allen Apps zu übernehmen. Davon sind wir natürlich noch weit entfernt, aber das experimentelle Gerät, das auf dem Mobile World Congress gezeigt wurde, kann Dinge tun, die man mit KI definitiv nicht tun würde.
Das KI-Konzept-Handy - bei dem es sich offenbar im Grunde um ein einfaches T-Phone-5G-Modell eines Dienstanbieters handelt - kann bereits zur Planung von Reisen und Routen oder sogar zum Kauf von Produkten verwendet werden. Und es versteht sich wohl von selbst, dass es einfache Fragen problemlos beantwortet und sogar für Unterhaltungen genutzt werden kann. In der nächsten Runde wird es auch möglich sein, Bilder und Videos ohne Apps zu versenden, aber daran arbeiten die Entwickler noch.
Die Grundlagen wurden vor allem mit Brain.ai entwickelt, das cloudbasiert ist. Dadurch kann es problemlos auf einem Mittelklasse-Smartphone laufen, benötigt aber eine mobile Netzanbindung. Aus Sicht der Deutschen Telekom könnte dies sogar als Teil des Geschäftsmodells gesehen werden. Die nächste Stufe wird jedoch eine MI sein, die in einer lokalen Umgebung läuft, was in der ersten Runde durch den Einsatz des Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Chips gelöst wird.
Nicht nur Mobiltelefone sollen durch KI individualisiert werden, auch die Deutsche Telekom entwickelt einen Router, der durch KI gesteuert werden soll. Unter dem Titel Concept T sprach das Unternehmen auf dem MWC 2024 über die Transformation von Konnektivität und Kommunikation. Vernetzte Smart-Home-Geräte und alle anderen Geräte werden von der sich dynamisch entwickelnden KI beeinflusst werden, so das Unternehmen, und es möchte zu den ersten gehören, die diese Zukunft skizzieren.