Im Februar wurde bekannt, dass Google beschlossen hatte, das Abrufen früherer Versionen von Webseiten, die im unternehmenseigenen Archiv gehostet wurden, einzustellen. Die gespeicherte Version war eine Funktion, die für weniger fortschrittliche Online-Dienste geschaffen wurde, und zum Zeitpunkt ihrer Einstellung hieß es, sie werde nicht mehr benötigt.
Die Internetnutzer sahen das jedoch anders und viele äußerten ihre Enttäuschung. Ein Google-Experte wies damals darauf hin, dass eine alternative Funktion für einen ähnlichen Zweck entwickelt werden könnte. Das Unternehmen wandte sich an das Internet Archive, aber es war nicht absehbar, ob aus dieser Initiative etwas werden würde. Viele hatten sich keine großen Hoffnungen gemacht, aber am Ende nahm die Geschichte eine positive Wendung.
Nach etwas mehr als sechs Monaten hat Google die in die Suche integrierte Funktion der Wayback Machine zur Verfügung gestellt.
Von nun an können die Nutzer wieder auf Websites in ihrem früheren Zustand zugreifen. Vorausgesetzt, dass ein Backup eines früheren Zustands im Internet Archive vorhanden ist. Dieses System ist nicht völlig neu, wie Googles gespeicherte Version zuvor, es hat Vor- und Nachteile, aber die Essenz ist die gleiche. Für viele Menschen könnte es eine gute Lösung sein, nachdem der Caching-Dienst des Suchmaschinenriesen abgeschaltet wurde.
Wie kann dies erreicht werden? Auf der Google-Benutzeroberfläche muss man ein wenig herumprobieren, aber nach drei Klicks und einigem Scrollen wird dem Interessierten die Vergangenheit präsentiert. Die Funktion "Gespeicherte Version" war auch bei Google nicht sonderlich beliebt, und das Unternehmen war der Meinung, dass sie den Zugang zum "Internet Archive" nicht einfacher machen würde.
Bei der Suche klicken Sie auf die Schaltfläche mit den drei Punkten neben dem Namen des jeweiligen Eintrags in der Ergebnisliste. Dadurch gelangen Sie zu Weitere Informationen über die Website. Wenn Sie diese Schnittstelle öffnen, können Sie eine Vielzahl von Informationen über die betreffende Website erfahren. Unter anderem gibt Google auch an, wie lange es her ist, dass die Website erstmals indexiert wurde. Und an dieser Stelle finden Sie die Option Internet Archive. Wenn Sie auf den Link klicken, wird sofort ein Backup mit den letzten Änderungen angezeigt, ähnlich wie bei der gespeicherten Version.
Beim Öffnen einer Webseite leitet die Google-Suche automatisch zum Wayback Machine-Netzwerk weiter, aber der Leser wird nichts davon bemerken, wenn er dem geöffneten Link keine Aufmerksamkeit schenkt. Die Seite wird so geladen, wie sie im Archiv aufgelistet ist, in der üblichen grafischen Benutzeroberfläche der Wayback Machine ist nichts zu sehen.
Dies könnte sich in Zukunft ändern, denn es ist eindeutig ein Nachteil, dass man ohne die Schnittstelle nicht entscheiden kann, wann eine bestimmte Webseite gespeichert werden soll. Wenn eine Vereinbarung mit dem Internet Archive getroffen wurde, die Wayback Machine einzubeziehen, wäre es am besten, wenn diese vollständig genutzt werden könnte. Außerdem werden, wenn Sie etwas in einem Archiveintrag öffnen, die neueren Seiten danach geladen, so dass die obere Leiste der Wayback Machine mit der Zeitleiste erscheint. So kann die Zeitreise beginnen.