Fast alle Smartphones verfügen heute über mehrere Kameras, und in vielen Fällen verwenden die Geräte einen speziellen Bildwandler, um weit entfernte Motive aufzunehmen. Dies kann mit Systemen zum Austausch mehrerer Linsen erreicht werden. Im Vergleich zu den Lösungen, die bisher in mobiles zu sehen waren, hat Tecno ein völlig neues System entwickelt.
Die Untermarke von Transsion ist bestrebt, innovative Lösungen zu finden, und das Team investiert immer mehr Geld in Forschung und Entwicklung. So ist ein Konzept entstanden, das mobile Teleobjektive auf eine neue Basis stellt.
Das Unternehmen hat ein Spiegelobjektiv entwickelt, das völlig anders aufgebaut ist als herkömmliche Zoomobjektive oder Periskopkonstruktionen. In diesem Fall gibt es keine herkömmlichen Linsen, sondern zwei Spiegel unter der Oberfläche, die dafür sorgen, dass der Weg des Lichts so lang wie möglich ist. Bei diesem Aufbau befindet sich hinter der Frontlinse ein Spiegel, der konkav ist und das Licht auf einen kleineren Punkt fokussiert, und ein weiterer Spiegel, der konvex ist und das Licht durch die inneren Linsenelemente direkt auf den Sensor reflektiert.
Obwohl wir dies bei Mobiltelefonen noch nicht gesehen haben, ist das spiegelnde Teleobjektiv in der Welt der klassischen Kameras kein Fremdwort. Sie sind viel kleiner, leichter und einfacher als herkömmliche Lösungen und aus diesem Grund auch deutlich billiger. Laut Tecno braucht ihr Konzept nur halb so viel Platz wie ein Periskop-Objektiv, hat aber die gleiche Brennweite und sogar eine geringere Brennweite.
Ein weiterer Vorteil von Spiegelobjektiven besteht darin, dass sie weniger Farbabweichungen verursachen, aber es wird nicht behauptet, dass sie eine bessere Bildqualität liefern. Diese Linsensysteme erzeugen in der Regel eine schlechtere Bildqualität als herkömmliche Lösungen, was sich bei Mobiltelefonen jedoch nicht so stark bemerkbar machen dürfte. Außerdem "verschwindet" hier einer der größten Nachteile von Spiegelobjektiven. Man kann die Blende nicht verstellen, aber bei Smartphones ist die Blende ohnehin fest eingestellt.
Tecno verwendet fortschrittliche Blendschutz- und andere Beschichtungen, um die Bildqualität zu optimieren. Das Unternehmen sagt, dass das Rauschverhalten bei schlechten Lichtverhältnissen mit der neuen, mit Optik ausgestatteten Kamera sogar verbessert werden kann.
Ein interessantes Merkmal der Spiegelobjektive ist, dass sie ein ganz besonderes Bokeh haben. Dies ist in dem von Tecno veröffentlichten Video zu sehen.
In diesem Fall werden anstelle der üblichen kreisförmigen Lichtpunkte Ringe in den Hintergrund gezeichnet, die eine ungewöhnliche "Verzerrung" des gesamten Bildes jenseits des Brennpunkts verursachen. Viele Menschen mögen das Bokeh, weil es einen anderen Look als das Gewöhnliche bietet, aber manche sind ihm gegenüber besonders abgeneigt. Bei Mobiltelefonen ist dieses Phänomen natürlich weniger auffällig als bei herkömmlichen Kameras.
Tecno hat noch nicht gesagt, in welcher Form sie die neue Kamera einführen wollen, aber wir hoffen, dass es ein Gerät geben wird, in dem sie sich in der realen Welt beweisen kann.