Forscher haben bereits eine Methode entwickelt, mit der sich mit hoher Genauigkeit feststellen lässt, welche 3D-Drucker für die Herstellung eines bestimmten Objekts verwendet wurden. Die Forscher wurden dabei von der KI unterstützt: Sie nutzten einen KI-Algorithmus, um eindeutig festzustellen, welcher 3D-Drucker den Druck hergestellt hat, denn jedes Gerät hinterlässt während des Betriebs eine unverwechselbare Spur, die auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden kann. Indem sie alle diese Faktoren zusammen betrachteten, konnten sie mit einer Genauigkeit von bis zu 98 % feststellen, welcher Drucker der "Schuldige" war, und das nur anhand eines Smartphone-Fotos, das nur einen Teil des Drucks zeigt.
Warum der ganze Aufwand? Der Grund für die Entwicklung von Technologien zur Unterstützung der Identifizierung liegt darin, dass die Verbreitung von 3D-Druckern zu einer Zunahme der mit ihnen hergestellten Waffen geführt hat, die von den Behörden als "Geisterwaffen" bezeichnet werden, da es in der Regel nicht möglich ist, festzustellen, wo und wann das Gerät hergestellt wurde. Wenn die Entwicklungen der Forscher in die Software von 3D-Druckern oder in die Anwendungen, mit denen sie verwaltet werden, integriert werden, wird die Identifizierung jedoch viel einfacher.
Netanel Raviv, der mit einem Team der McKelvey School of Engineering an der Entwicklung einer Methode zur Einbettung digitaler Fingerabdrücke in Objekte, einschließlich "Geisterpistolen", die mit 3D-Druckern hergestellt wurden, gearbeitet hat. Ziel ist es, die Herkunft eines Objekts auch dann bestimmen zu können, wenn nur ein kleines Stück davon vorhanden ist und nicht das ganze Gerät. Der eingebettete Fingerabdruck kann unter anderem den Druckertyp und den Zeitpunkt der Herstellung des Objekts enthalten, aber auch mit anderen Parametern versehen werden - darunter auch solche, die die Entwickler der Öffentlichkeit nicht mitteilen wollen.
Solche Fingerabdrücke werden es den Behörden sehr viel leichter machen, die bei einem möglichen oder geplanten Verbrechen verwendeten Werkzeuge zu identifizieren und so sowohl dem Hersteller als auch dem potenziellen Täter näher zu kommen, was die Effizienz und Effektivität der Ermittlungen deutlich erhöht.
In Zusammenarbeit mit der McKelvey School of Engineering, die zur Wshington University gehört, wurde eine Technologie entwickelt, mit der dem Fingerabdruck ein nicht entfernbarer Fingerabdruck hinzugefügt werden kann. Die Technologie selbst heißt Secure Information Embedding and Extraction (SIDE). Die Entwickler haben nicht verraten, welche Daten genau in den Fingerabdruck eingebettet werden, und ob sie verschlüsselt werden, bleibt ein Geheimnis. Den Forschern zufolge handelt es sich um mathematische Daten und neue Sicherheitsmechanismen, was bedeutet, dass es offenbar nur dann möglich sein wird, verwertbare Daten aus dem Fingerabdruck zu extrahieren, wenn das erforderliche "Entschlüsselungsgerät" vorhanden ist.
Die genaue Funktionsweise der Technologie und der genaue Mechanismus werden wahrscheinlich unter Verschluss gehalten, um zu verhindern, dass Kriminelle die Innovation umgehen können. Natürlich ist es eine andere Sache, dass der Fingerabdruck wahrscheinlich beschädigt wird, wenn der Kriminelle den Gegenstand nach der Benutzung scannt. Interessant ist, dass seit den 1980er Jahren Abdrücke von zweidimensionalen Druckern auch winzige Punkte enthalten, die wie Fingerabdrücke zur Identifizierung des Modells dienen, was aber erst viel später entdeckt wurde.