Über Intels kommende Arrow Lake-S-Prozessoren, die irgendwann im vierten Quartal des Jahres auf den Markt kommen werden, ist bereits eine ganze Menge bekannt. Die erste Runde werden höchstwahrscheinlich die nicht-multiplikatorgesperrten Versionen sein, gefolgt von den multiplikatorgesperrten, kostengünstigeren Versionen.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass die neuen Versionen mit einer neuen Plattform kommen werden, die auf dem Chipsatz der 800er-Serie basiert, und die Prozessoren selbst werden in den LGA-1851-Sockel passen, so dass ein neues Motherboard benötigt wird, um sie zu verwenden. Kürzlich sind einige Informationen über die Plattform durchgesickert, und zwar dank einer Folie auf den virtuellen Säulen von ChipHell, die vom beliebten Hardware-Detektiv HXL entdeckt wurde, der seine Entdeckung mit der Öffentlichkeit über X teilte.

Der PCI-Express-Controller der Arrow Lake-S-Prozessoren wurde weiterentwickelt und bietet nun insgesamt 32 Lanes, von denen 16 für Grafik- und Videokarten genutzt werden können, basierend auf PCI Express 5.0. 8 Lanes sind für die Kommunikation zwischen dem Chipsatz und dem Prozessor reserviert, aber es werden nur PCIe 4.0 x8-Links verwendet, die im Wesentlichen DMI sind. Die restlichen 8 Slots sind für M.2-Steckplätze reserviert, aber leider sind nicht alle davon PCI Express 5.0: vier davon sind PCIe 5.0, die anderen vier PCIe 4.0. Das bedeutet, dass Intel-Prozessoren endlich zwei M.2-Steckplätze bedienen können, wie AMDs Raphael- und Granite-Ridge-Modelle. Abgesehen von DMI werden Motherboard-Hersteller diese Lanes auch für andere Zwecke nutzen können.

Basierend auf dem oben Gesagten wird die System Agent Abteilung nun 20 PCIe 5.0 Lanes und 12 PCIe 4.0 Lanes für die Alder Lake-S und Raptor Lake-S Modelle anbieten, im gleichen Layout wie oben beschrieben. Im Vergleich dazu hatten die Modelle Alder Lake-S , Raptor Lake-S und Raptor Lake Refresh-S nur 16 PCIe 5.0 Lanes und 12 PCIe 4.0 Lanes, so dass die M.2-Steckplätze nur dann auf PCIe 5.0 umgestellt werden konnten, wenn diese Lanes aus der PEG x16-Sektion entfernt wurden - und dafür gab es natürlich Beispiele auf jedem Motherboard. Mit der Arrow Lake-S Generation wird dieses Problem nicht mehr bestehen. Die PCI-Express-5.0-x4-Lane wird wahrscheinlich auf den meisten Mainboards für SSD-Karten reserviert sein, aber der PCI-Express-4.0-x4-Anschluss kann jetzt für Thunderbolt-4- oder USB4-Treiber oder jedes andere Gerät, das davon profitieren kann, verwendet werden.

Was die Speicherunterstützung angeht, so wird die Arrow Lake-S-Plattform die Unterstützung für DDR4-Speichermodule einstellen und nur noch DDR5-Speichermodule unterstützen. Die praktische Umsetzung wird eine Dual-Channel-Unterstützung mit vier Unterkanälen sein, mit maximal zwei Speichermodulen pro Kanal, so dass es in dieser Hinsicht keinen Unterschied geben wird. Es gibt noch keine Informationen darüber, welche Geschwindigkeit DDR5-Module in den neuen Prozessoren ab Werk unterstützt werden, aber es besteht die Möglichkeit, dass wir durch die XMP 3.0-Unterstützung Systeme mit DDR5-10000 MT/s oder schneller verwenden können. Die neuen Prozessoren werden mit Standard-Desktop-Modulen (UDIMM), mobilen Modulen (So-DIMM) und der neuen Generation von CAMM2-Modulen erhältlich sein. Die Unterstützung des LPCAMM2-Standards ist fraglich, aber da er ohnehin auf mobile Konfigurationen abzielt, ist er von geringer Bedeutung.

Der Display-Controller in den iGPUs der neuen Prozessoren wird sich ebenfalls weiterentwickeln, um HDMI 2.1 und DisplayPort 2.1 Videoausgänge zu verarbeiten, falls die Motherboard-Hersteller sich für die Unterstützung der neuen Standards entscheiden. Letzteres wird vor allem ein Thema für billigere Motherboards sein. Der Hersteller hat auch über Single-Chipsatz-Konfigurationen mit eDP 1.4b-Unterstützung nachgedacht, was das eingebaute Display anbelangt. Die Unterstützung von Thunderbolt 4 ist dank der vier DDI-Links ebenfalls in Sicht, aber es liegt an den Mainboard-Herstellern, die Komponenten einzubauen, die für die zwei Thunderbolt 4-Anschlüsse erforderlich sind.

Die Arrow Lake-S-Prozessoren werden von Motherboards mit dem 800er-Chipsatz begleitet, und das obige Plattformdiagramm bezieht sich wahrscheinlich auf die maximale Ausbaustufe, das Z890-Modell. Der PCH bietet keine PCI-Express-3.0-Lanes mehr, dafür werden mehr PCI-Express-4.0-Lanes verfügbar sein. Der Chipsatz bietet USB-3.2-Anschlüsse mit 20 Gbit/s, 10 Gbit/s und 5 Gbit/s, aber leider wird kein USB-4-Anschluss mit 40 Gbit/s erwähnt. Außerdem wird es SATA 6 Gbps Ports, 1 GbE und 2.5 GbE Unterstützung, sowie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 Unterstützung geben - letzteres in der üblichen CNVi Form.

Die erste Runde der mit "K" und "KF" gekennzeichneten Prozessoren ohne Multiplikatorsperre und die am besten passenden Z890-Chipsatz-Motherboards werden im vierten Quartal veröffentlicht. Anfang 2025, etwa zur CES 2025, könnten die Modelle mit Multiplikator-Sperre, die mobilen Versionen und andere Motherboard-Chipsätze wie der B860, H870 und H810 erscheinen.