Vor kurzem wurde eine spezielle Software-RAID-Beschleunigerkarte für Unternehmensumgebungen veröffentlicht, die bis zu 32 NVMe-SSDs verwalten kann. Die neue Ergänzung der SmartRAID 4300-Serie gehört zur Marke Adaptec. Die dedizierte Erweiterungskarte kommt im Low-Profile-MD2-Format daher, nutzt eine PCI Express 5.0 x16-Schnittstelle und ist natürlich sowohl mit PCI Express 4.0- als auch mit PCI Express 5.0-SSD-Laufwerken und -Karten kompatibel.
Die zu verwaltenden SSDs sind nicht direkt mit dem neuen Produkt verbunden, sondern die Software leitet den I/O-Verkehr um und entlastet so den Prozessor, da die RAID-bezogenen Aufgaben vom Controller auf der Erweiterungskarte übernommen werden. In Bezug auf RAID sind alle wichtigen Unterstützungsoptionen verfügbar, sei es 0, 1, 5, 10 oder sogar RAID 50. Das Gerät bietet natürlich Hot-Plug- und Hot-Swap-Unterstützung sowie Secure Upgrade, Pre-Boot UEFI Management und viele andere Optionen.
Die softwaredefinierte (SCS) RAID-Funktion funktioniert ähnlich wie die RIAD-Unterstützung, die in virtuellen Maschinen üblich ist, wobei die Software steuert, wie und wohin der E/A-Strom fließt. Diese Methode hat mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Hardware-RAID-Karten, die direkt mit den Speichergeräten verbunden sind. Einer dieser Vorteile ist, dass Systementwickler NVMe-SSDs innerhalb von RAID-Arrays frei kombinieren können, ohne dass sie an herstellerspezifische Hardware gebunden sind. Solche RAID-Systeme sind viel skalierbarer als ihre normalen Gegenstücke, und die RAID-Karte muss die Speichergeräte nicht direkt mit Strom versorgen, was ebenfalls ein Vorteil sein kann.
SCS-RAID-basierte Systeme können auch insgesamt schneller sein als herkömmliche RAID-Konfigurationen, da es keine wirkliche Hardwarebeschränkung gibt, zumindest nicht auf Seiten der RAID-Karte. Der begrenzende Faktor kann hier eher die Datenbandbreite der PCIe-Lanes als die RAID-Karte oder die Fähigkeiten der SSDs in Bezug auf die Leistung sein. Laut Adaptec kann das SmartRAID 4300 bis zu sieben Mal schneller sein als Lösungen der vorherigen Generation, was eine erhebliche Verbesserung der E/A-Leistung darstellt.
Das "Netzwerk" aus 32 SSDs, das aus Speichergeräten mit PCI Express 5.0-Schnittstelle besteht, kann eine beeindruckende Leistung liefern: Die kontinuierlichen Lesegeschwindigkeiten erreichen Spitzenwerte von 291 GB/s im 128KB/1MB-Modus, während die kontinuierliche Schreibleistung 155 GB/s erreichen kann, ebenfalls im 128KB/1MB-Modus. Die Ergebnisse wurden mit einer RAID 5-basierten Konfiguration erzielt, auf der das Linux-Betriebssystem läuft und 32 SSDs gleichzeitig verwendet werden. Beeindruckend ist auch, dass mit der gleichen Konfiguration mehrfache Rebuild-Geschwindigkeiten von bis zu 32 GB/s und 22,6 GB/s erreicht werden können.
Die Adaptec SmartRAID 4300 Erweiterungskarte könnte in Kürze für Kunden verfügbar sein, aber es wurde noch nicht bekannt gegeben, wie viel das Produkt genau kosten wird.