In den letzten Wochen hat es für Aufsehen gesorgt, dass Huawei Zugang zu Chips mit fortschrittlicher Fertigungstechnologie hat, die in den Werkstätten von TSMC hergestellt werden, obwohl ein solches Geschäft aufgrund der geltenden US-Exportbeschränkungen offiziell nicht hätte abgeschlossen werden können, da das chinesische Unternehmen keine Lizenz erhalten hatte.
Den Informationen zufolge kam die Angelegenheit ans Licht, als Mitarbeiter von TechInsights ein Ascend 910, genauer gesagt eine Ascend 910B SoC-Einheit, untersuchten, die dem früheren Modell, das TSMC legal für Huawei hergestellt hatte, verblüffend ähnlich sah, und die Untersuchung ergab, dass der Chip tatsächlich von dem großen taiwanesischen Halbleiter-Auftragshersteller hergestellt wurde. Der direkte Kunde war natürlich nicht Huawei, da das chinesische Unternehmen nicht beliefert worden wäre, sondern das Geschäft wurde über einen Mittelsmann abgewickelt.
Sophgo ist unter Verdacht geraten, aber die Unternehmensleitung hat jegliche Beteiligung abgestritten, und eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem TSMC die Aufträge von Sophgo ausgesetzt hatte. Das Unternehmen steht auch dem Bitmain-Team nahe, das Hardware für das Mining von Kryptowährungen herstellt. Doch damit nicht genug, denn TSMC hat auch die Dienstleistungen für praktisch alle anderen chinesischen Kunden eingestellt.
Zunächst sah es so aus, als hätte das Management von TSMC freiwillig beschlossen, den Service für Sophgo und andere chinesische Kunden auszusetzen, da es irgendwo in der Lieferkette des Unternehmens eine Lücke gab, durch die Chips in den Besitz von Huawei gelangt sein könnten. Es ist noch nicht klar, wie sich der Vorfall genau zugetragen hat, aber es ist jetzt klar, warum das TSMC-Management diese Entscheidung getroffen hat.
Jüngsten Berichten zufolge hat das US-Handelsministerium sogar das US-Handelsministerium aufgefordert, den Dienst für Sophgo und andere chinesische Partner auszusetzen. Da Huawei auf der Verbotsliste der US-Regierung steht, was bedeutet, dass Produkte, die mindestens 25 % US-Technologie enthalten, nicht dorthin exportiert werden dürfen, ist es nicht allzu überraschend, dass man begonnen hat, die aktuelle Situation zu überprüfen, und dass möglicherweise weitere Unternehmen auf die Verbotsliste gesetzt werden, um sicherzustellen, dass Huawei nicht unter Umgehung der Liste in den Besitz moderner KI-Beschleuniger kommt.
TSMC und das US-Handelsministerium haben noch keine weiteren Details über den Vorfall und die Untersuchung mitgeteilt, aber wenn eine neue Entscheidung getroffen und die Verbotsliste erweitert wird, wird dies mit Sicherheit ans Licht kommen.