In nicht allzu ferner Zukunft könnte eine interessante Prozessorserie auf der AMD-Szene erscheinen, die RYZEN 200 genannt wird und im Wesentlichen eine Antwort auf Intels kommende Core 200-Serie sein könnte.
Der Grund, warum Intels neues Produkt nicht als "Ultra" bezeichnet wird, ist, dass es nur und ausschließlich für die neue Prozessorgeneration reserviert ist, d.h. es wird erst ab der Meteor Lake-Generation verwendet werden und somit unter anderem auch von den Lunar Lake- und Arrow Lake-Modellen genutzt werden. Dies deutet bereits darauf hin, dass die Core 200-Serie um den Raptor Lake Refresh-Chip herum gebaut wird, der die 14. Core-Generation verstärken wird. Als die Meteor Lake-Serie in Form der Core Ultra 100-Familie veröffentlicht wurde, gab es auch einige Raptor Lake-Modelle, die nicht die Bezeichnung "Ultra" trugen, und bald wird dasselbe der Fall sein, nur eine Stufe höher.
Im Wesentlichen ist es also diese "Innovation", auf die das AMD-Team reagiert, und zwar auf ähnlich kreative Weise, denn die RYZEN 200-Serie - die die Bezeichnung "AI" nicht verdient hat - basiert auf dem bekannten Hawk Point-Chip, allerdings in einer aktualisierten Form, d.h. Hawk Point Refresh-basierte Prozessoren. Die Informationen stammen von einem Informator, der sich Golden Pig Upgrade nennt und in letzter Zeit bewiesen hat, dass es sich lohnt, auf seine Aussagen zu achten: Er war der erste, der die Namenskonvention für Strix Point bestätigte und der erste, der berichtete, dass AMD die Nummerierung der ersten RYZEN AI-Serie in letzter Minute von 100 auf 300 erhöht hat. AMD hat auch die Ankunft der RYZEN 200-Serie bestätigt, so dass es so gut wie sicher ist, dass diese Modelle auf Hawk-Point-Refresh-Basis erscheinen werden, mit ZEN 4-Prozessorkernen und RDNA 3 iGPUs, und XDNA 1-NPUs werden ebenfalls Teil des Lineups sein.
Im Gegensatz zur RYZEN AI 300-Serie verdient die neue Familie die Bezeichnung "AI" nicht mehr, und zwar aus dem prosaischen Grund, dass die NPU des Hawk Point-Chips zwar 60 % schneller ist als die Phoenix-Chiplösung, aber trotzdem nur 16 TOPS erreicht, was immer noch zu wenig ist, um Microsofts Copilot+ PC-Kategorie mit 40 TOPs zu erfüllen. Der Wegfall der AI-Bezeichnung schafft ansonsten eine klarere Situation, d.h. es wird deutlich, dass die RYZEN 200-Serie noch die alten Modelle umfasst.
Apropos Nomenklatur: Es ist erwähnenswert, dass das AMD-Team vor zwei Jahren die neue Nomenklatur ankündigte, die an der mobilen Front leichter zu verstehen sein sollte, und sie war eigentlich nicht schlecht, aber man musste mit den Grundlagen vertraut sein, was auf dem Niveau des Durchschnittsanwenders nicht zu erwarten ist. Diese Praxis wurde mit der Ankunft des Strix Point aufgegeben, bei dem die etablierten Bezeichnungen nicht mehr verwendet werden, und die RZEN 200-Serie wird nicht die übliche xx4x-Bezeichnung haben, die sich auf die ZEN 4-Grundlagen beziehen würde, sondern wieder eine neue, die dem Benutzer nicht genau sagt, um welche Architektur das Produkt herum gebaut ist.
Die aktuellen Pläne sehen vor, dass die RYZEN 200-Serie gegen Ende des Jahres auf den Markt kommt, ungefähr zur gleichen Zeit wie Intels Raptor Lake Refresh-basierte Core 200-Serie. Das bedeutet, dass in der nächsten Zeit eine Vielzahl von Architekturen auf den Markt kommen wird: Lunar Lake, Arrow Lake, Strix Halo und Krackan-basierte Produkte sowie Prozessoren, die auf Raptor Lake, Meteor Lake, Hawk Point und Strix Point Chipsätzen basieren. Für den Durchschnittsnutzer wird es nicht einfach sein, sich im Labyrinth der Typenbezeichnungen zurechtzufinden, egal auf welcher Seite man sich befindet.