Meta wurde im März von der Europäischen Kommission wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die neue Gesetzgebung zu digitalen Marktplätzen untersucht, und nun wird gegen das Unternehmen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Gesetz über digitale Dienstleistungen (DSA) und nicht gegen das DMA für seine beiden Hauptplattformen, Facebook und Instagram, ermittelt.
In ihrer vorläufigen Beweisaufnahme ist die Europäische Kommission zu dem Schluss gekommen, dass Meta möglicherweise in mehrfacher Hinsicht gegen das DSA verstoßen hat. Politische Inhalte und Werbung waren das Ziel.
Nach Ansicht der beteiligten Organisationen gibt es eine Reihe von Bedenken hinsichtlich der Art und Weise, wie Meta arbeitet, und der Zeitpunkt ist wahrscheinlich nicht zufällig gewählt. Möglicherweise bereiten sie sich darauf vor, ihre Gürtel enger zu schnallen und vor den Europawahlen gegen Meta vorzugehen. Mit Facebook und Instagram könnte das Unternehmen in der Lage sein, den Ausgang von Wahlen auf allen Ebenen zu beeinflussen, aber dies würde durch eine strengere Durchsetzung des DSA eingeschränkt werden.
Der EuGH stellte fest, dass die Standards von Meta in Bezug auf die Behandlung politischer Inhalte in ihrem Empfehlungssystem und die Verwaltung ihres News Feeds nicht mit dem Gesetz über digitale Dienste übereinstimmen. Im Rahmen des Verfahrens wird die Kommission vor allem prüfen, ob die Transparenz bei politischer Werbung ausreichend ist und ob den Nutzern alle Instrumente zur Verfügung stehen, um solche Inhalte rechtskonform zu verwalten.
Die Europäische Kommission - unter der Leitung von Ursula von der Leyen - kritisiert außerdem, dass das Unternehmen kein wirksames, von Dritten kontrolliertes Echtzeit-Tool zur Überwachung der Nutzeraktivitäten und der Stimmabgabe bereitstellt. Dies wäre für die Wahlen zum Europäischen Parlament und in den verschiedenen Mitgliedstaaten dringend erforderlich. Metas Position und Wahrnehmung in diesem Bereich wird durch die Tatsache verschlimmert, dass das Unternehmen gerade dabei ist, ein solches CrowdTangle-Tool abzuschalten.
In Bezug auf die Werbung kritisiert der EuGH, dass Meta ohne besonderen Widerstand grünes Licht für irreführende Werbung und irreführenden Inhalt gibt. Die Ausschussmitglieder sind der Meinung, dass Werbung und Desinformationsbeiträge gefährlich sein können. In diesem Zusammenhang wiesen die Experten auch darauf hin, dass das Ergebnis der Wahlen durch eine unregelmäßige Werbekampagne oder eine Reihe von Anzeigen, die nicht mit dem DSA übereinstimmen, negativ beeinflusst werden könnte.
Darüber hinaus ist die Kommission auch besorgt über die Art und Weise, wie Meta illegale Inhalte auf Facebook und Instagram kennzeichnen kann. Die Regulierungsbehörden sind der Ansicht, dass die Instrumente und Mechanismen, mit denen Nutzer anstößige Postings melden können, nicht mit dem Digital Services Act übereinstimmen. Die Funktionen dafür sind nicht einfach und benutzerfreundlich gestaltet.
Auch bei der Moderation gibt es nach ersten Ermittlungen Probleme. Die EU-Kommissare vermuten, dass Meta kein effektives internes Beschwerdemanagementsystem für Social-Media-Plattformen bereitstellt. Und bei der Moderation von Inhalten ist nicht gewährleistet, dass jeder problemlos gegen Verurteilungen vorgehen kann. So werden Nutzer oft zu Unrecht gelöscht und sanktioniert.
Wenn Meta nicht mit der Europäischen Kommission zusammenarbeitet, kann das Verfahren zu hohen Geldstrafen führen. Das Unternehmen kann mit einer Geldstrafe von bis zu 6 % seines Jahresumsatzes belegt werden, was für den Eigentümer von Facebook und Instagram bereits Milliarden von Dollar bedeutet. Wenn es die Regeln danach nicht einhält, könnte sich die Geldstrafe erhöhen.