Die Nachrichten von AMD sind ziemlich negativ, was die Performance des Gaming-Geschäfts im ersten Quartal angeht: Es gibt Anzeichen für einen massiven Rückgang sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich, was vor allem auf die fehlenden Verkäufe der Grafikkarten der Radeon RX 7000-Serie und den mangelnden Ansturm auf APU-Einheiten für Spielekonsolen zurückzuführen ist.
Die Situation würde sich sicherlich verbessern, wenn sowohl Microsoft als auch Sony ihre aktuellen Spielekonsolenangebote aktualisieren und für die neuen Produkte spezielle APUs bei AMD bestellen würden, aber dafür gibt es bisher keine Anzeichen, was bedeutet, dass es wenig Chancen für eine signifikante Verbesserung der Leistung des Spielegeschäfts in diesem Jahr gibt, und AMD-Offizielle warnen vor einem weiteren Rückgang. Natürlich könnte die Situation durch die nächste Generation von Grafikkarten auf der Basis der RDNA 4-Architektur verbessert werden, die in der Radeon RX 8000-Serie erscheinen könnte und die nach den bisherigen Nachrichten nicht im High-End-Bereich erhältlich sein wird.
Den jüngsten Ergebnissen zufolge verzeichnete AMDs Gaming-Sparte im ersten Quartal des Jahres eine eher schwache Leistung mit einem Gesamtumsatz von nur 922 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 33 % im Vergleich zum Vorquartal und 48 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im vorangegangenen Quartal lag der Gesamtumsatz bei 1,368 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 1,757 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz des beträchtlichen Rückgangs blieb das Betriebsergebnis mit 151 Mio. USD im positiven Bereich, was jedoch im Vergleich zu den 314 Mio. USD des Vorjahreszeitraums ein schwacher Wert ist.
Die Verantwortlichen des Unternehmens hatten mit einem Rückgang im ersten Quartal gerechnet, da sie sich im fünften Jahr des Konsolen-Produktzyklus befinden, was auch zu erwarten war. Alles, was über die Radeon RX 7000 Serie gesagt wurde, war, dass sie erst kürzlich das globale Lineup mit dem Radeon RX 7900 GRE Modell erweitert haben, sowie die treiberbasierte AMD Fluid Motion Frames Technologie verfügbar gemacht haben, die einen ziemlich großen Leistungsschub über tausende von Spielen bieten sollte.
Die Nachfrage nach AMD APU-Einheiten für Spielkonsolen ist aus den oben genannten Gründen rückläufig, da die Spielkonsolen selbst für die Kunden nicht mehr so attraktiv sind wie bei ihrer ersten Veröffentlichung, so dass sowohl Microsoft als auch Sony weniger Chips bei AMD bestellen. Die Gründe für den Rückgang auf dem Grafikkartenmarkt sind komplexer. Einerseits zeigt das erste Quartal immer einen saisonalen Rückgang im Grafikkartensegment, ein natürlicher Rückgang im Vergleich zum positiven Ergebnis im vierten Quartal. Ein schmerzhafter Punkt, der aber auch zum Rückgang beiträgt, ist, dass AMD mit der Radeon RX 7000M Serie die Produkte weniger Hersteller gewonnen hat, so dass der Umsatz aus diesem Segment nicht so hoch ist wie erwartet, da sich mobile Grafikkarten normalerweise genauso gut verkaufen wie ihre Desktop-Pendants - dies ist hier leider nicht der Fall.
Das aktuelle Bild deutet darauf hin, dass sich die Leistung der Gaming-Sparte wahrscheinlich nicht vor 2025 erholen wird. AMD rechnet mit einem Rückgang von etwa 30 % im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr und mit einer noch schlechteren Leistung im zweiten Quartal. Es besteht kein Bedarf an neuen AMD APUs für Spielekonsolen, und die Nachfrage nach mobilen Grafikkarten der Radeon RX 7000M-Serie wird voraussichtlich nicht steigen, da der Markt bereits die nächste Generation von Produkten erwartet, auch wenn nicht klar ist, ob diese in naher Zukunft erscheinen werden. Die Desktop-Grafikkarten der Radeon RX 8000-Serie könnten noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, aber wenn sie es tun, dann erwarten wir keine High-End-Modelle. Mobile Produkte könnten auf der CES 2025 auftauchen, aber das ist nur Spekulation, da noch keine konkreten Pläne durchgesickert sind.
Die Schwäche von AMD ist natürlich eine gute Nachricht für Nvidia, da sie es den Grünen ermöglichen wird, ihren Marktanteil sowohl im Desktop- als auch im mobilen Grafikkartensegment weiter zu erhöhen.