Leider ist mit Intels Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation nicht alles in Ordnung: Ein Fehler führt dazu, dass Systeme, die mit ihnen ausgestattet sind, abstürzen und den blauen Tod erleiden, wenn sie sowohl Spiele als auch Anwendungen mit hoher CPU-Last ausführen. Das Intel-Team ist seit einiger Zeit auf der Suche nach der Ursache des Defekts und versucht, die betroffenen Systeme so stabil wie möglich zu halten, aber es funktioniert nicht. Der Defekt betrifft vor allem Modelle mit den Bezeichnungen "K" und "KF", und zwar typischerweise die höherwertigen Modelle, zumindest den bisherigen Berichten zufolge. Die Spitzenmodelle mit der Bezeichnung "KS" sind jedoch nicht frei von dem Problem.
Die Instabilität ist nicht nur ein Problem für Spieler und allgemeine Benutzer, sondern auch für die Studios, die die Spiele entwickeln, deren Arbeit durch instabile Systeme ebenfalls beeinträchtigt wird. Ein Studio, Alderon Games, berichtete vor kurzem, dass auch Intels Core-Prozessoren der 13. und 14. Generation sowie Modelle für Notebooks ausfallen, so dass die Spieleserver, um die sie herum gebaut werden, nicht mehr funktionieren. Das Studio ist deshalb auf AMD RYZEN-Prozessoren umgestiegen, was zu "hundertmal" weniger Abstürzen im Betrieb führt. In der Zwischenzeit hat Intel die Behauptung des Studios widerlegt, dass seine Notebook-Prozessoren ebenfalls von dem Stabilitätsproblem betroffen sind. Beamte des Studios fügten hinzu, dass einige Prozessoren nach 3 bis 4 Monaten der Nutzung Instabilität zeigen, was auf eine Verschlechterung des Prozessors hinweist. Letzteres, d. h. eine mögliche Verschlechterung, wurde von Intel grundsätzlich eingeräumt.
In der Zwischenzeit hat ModelFarm, ein weiteres Studio, bekannt gegeben, dass sie die Bugs rund um die Intel Core i9-13900K und Core i9-14900K Prozessoren leid sind und stattdessen auf AMD Prozessoren umsteigen. Dylan Browne, ein Ingenieur des Studios, der als Unreal Engine Supervisor und VFX für Spielfilme arbeitet, berichtete, dass bei Konfigurationen mit diesen Prozessoren eine Fehlerquote von 50 % zu verzeichnen war, was inakzeptabel ist. Die neu angeschafften Systeme werden AMD-Prozessoren der Serie RYZEN 9000 verwenden, die auf dem noch nicht erschienenen ZEN 5 basieren und mit denen das Studio gute Erfahrungen gemacht hat, insbesondere bei der Single-Thread-Leistung, vor allem mit dem Spitzenmodell RYZEN 9 9905X.
Wie sind sie an einen solchen Prozessor gekommen, der noch gar nicht erhältlich ist? Industriepartner und Tester hatten schon lange die Möglichkeit, einige Modelle der RYZEN 9000-Serie auszuprobieren, so dass im Hintergrund eine Menge Erfahrung gesammelt wurde.
Der ModelFarm-Experte hat behauptet, dass die meisten der instabilen Intel-basierten Systeme Motherboards der ASUS RoG-Serie verwenden, aber dazu später mehr. Sie haben auch versucht, die Einstellungen zu verfeinern und das Power Limit herabzusetzen, aber diese Änderungen haben bei Core i9-13900K und Core i9-14900K basierten Systemen nicht geholfen.
In der Zwischenzeit hat Intel die Ursache des Fehlers gefunden, die im Mikrocode liegt: Ein Algorithmus versorgt den Prozessor unter bestimmten Lastbedingungen mit einer höheren Kernspannung als nötig, was den Prozessor mit der Zeit schädigen und zu Instabilität führen kann. Derzeit wird eine Korrektur getestet, die jedoch bei einigen Prozessoren die Instabilität nicht beheben kann, so dass diese über den Intel-Kundendienst ausgetauscht werden müssen. Die Lösung wird voraussichtlich Mitte August 2024 für Partner verfügbar sein, die sicherlich noch ein paar Wochen brauchen werden, um UEFI-Firmware dafür zu entwickeln.
AMD bereitet derzeit die Markteinführung der RYZEN 9000-Serie vor, die am 31. Juli 2024 in den Handel kommen soll. Angesichts der Probleme mit Intels Produkten ist es nicht ausgeschlossen, dass die RYZEN 9000-Serie mehr Vertrauen gewinnt, was dem Unternehmen helfen könnte, seinen Anteil am Prozessormarkt zu erhöhen, aber das ist eine andere Geschichte...
