Es ist schon länger bekannt, dass der Nachfolger des ROG Ally in der Hexenküche von ASUS entsteht, obwohl das ROG Ally X streng genommen nicht unbedingt als Nachfolger bezeichnet werden kann. Vielmehr handelt es sich um eine neue, teurere Konfiguration als das Vorgängermodell, die die Schwächen des Produkts im Gegenzug für einige Kompromisse behebt.
Das ROG Ally war eine große Überraschung, als es letztes Jahr auf den Markt kam, und das ROG Ally X ist jetzt nur ein kleines Facelifting, bei dem Schwächen behoben wurden. Die Spielekonsole von ASUS wurde beispielsweise stark kritisiert, weil der Akku sehr schnell leer werden konnte, wenn man nicht auf die Energieverwaltung achtete. Das ROG Ally X hat aus diesem Grund einen doppelt so großen Akku.
Der 40-Wh-Akku wurde durch eine 80-Wh-Lösung ersetzt, so dass der Neuling viel länger durchhalten kann.
ASUS hat nicht genau gesagt, wie viel besser die Akkulaufzeit sein wird, aber wir sind zuversichtlich, dass sie fast doppelt so lange wie vorher sein wird. Und an dieser Stelle sollte man schnell hinzufügen, dass das Gerät durch den größeren Akku nicht viel schwerer geworden ist. Es wiegt 678 Gramm, das sind nur 70 Gramm mehr als die ursprüngliche Version, und es ist 4,5 Millimeter dicker. Ersten Berichten zufolge ist die Veränderung in der Praxis nicht besonders auffällig. Interessanterweise wurde der Akku um 120 Gramm vergrößert, aber die Designer haben hart daran gearbeitet, das Gewicht zu reduzieren, so dass die gesamte Konsole am Ende nur noch 70 Gramm wiegt.
Eine wichtige Änderung ist, dass das ROG Ally X jetzt mit 1 TB Speicherplatz statt 512 GB erhältlich ist. Apropos Speicher: Anstelle des ursprünglich verwendeten M.2 2242-Slots befindet sich nun ein M.2 2280-Slot unter dem Gehäuse. Aus diesem Grund wird es viel einfacher und billiger sein, das Gerät zu erweitern, wenn der Besitzer sich dazu entschließt, z.B. 4 TB Speicherplatz hinzuzufügen.
Auch der Arbeitsspeicher wurde aktualisiert, wobei Kapazität und Geschwindigkeit erhöht wurden. Die Spielekonsole verfügt nun über 24 GB LPDDR5-RAM, statt 16 GB, und die 6400-MHz-Einheiten wurden durch einen 7500-MHz-Chip ersetzt, was dem Produkt mehr Bandbreite verleiht. In dieser Konfiguration ist das ROG Ally X in der Lage, mehr Arbeitsspeicher an den integrierten Grafikprozessor auszulagern.
ASUS hat auch das Kühlsystem überarbeitet, was die Nutzung in Bezug auf den thermischen Komfort wesentlich angenehmer machen wird. Sogar der Bildschirm soll kühler sein, da die Luft im Gehäuse auf eine Weise zirkuliert, die einen angemessenen Luftstrom zum Panel gewährleistet. Interessanterweise ist der Lüfter um 10 % niedriger, hat aber nach Angaben des Unternehmens immer noch einen höheren Luftstrom. In manchen Fällen ist er sogar leiser, so das Unternehmen.
Das neue Modell bietet einen angenehmeren Griff, aber wahrscheinlich wird niemand die Unterschiede auf den ersten Blick bemerken, so minimal sind die Änderungen zwischen den Produkten. Vor allem die Rückseite wurde neu gestaltet, sie ist nun geschwungener und ergonomischer, anstatt kühne und starke Linien zu verwenden. ASUS hat erkannt, dass Komfort wichtiger ist als ein auffälliges Design, was eine gute Nachricht ist. Das Unternehmen hat auch an den Bedienelementen gefeilt, um das Feedback im Allgemeinen zu verbessern und beispielsweise die Lebensdauer des Joysticks zu verlängern.
Es gibt jetzt zwei USB-C-Anschlüsse am Gerät, wobei ASUS eine zweite USB-Buchse eingeführt hat, um das zuvor verwendete ROG XG Mobile Interface als Teil des ROG Ally X zu ersetzen. Einer der USB-C-Anschlüsse bietet nun Thunderbolt-4-Unterstützung (40 Gbps), unterstützt externe Display-Konnektivität über DP 1.4 und ermöglicht auch den Anschluss einer externen eGPU, aber das ist kein komplett neuer "Trick".
Der andere Anschluss ist USB 3.2 Gen 2 konform, kann also bis zu 10 Gbit/s übertragen. Das neue Gerät, das bis zu 100 W aufladen kann, wird mit einem 65-W-Adapter erhältlich sein. Die Anschlüsse befinden sich beide auf der Oberseite der Spielkonsole. Wenn alles stimmt, hat das Design-Team auch die Handhabung der microSD-Karten aufgeräumt und die Speicherkarten-"Schublade" an eine andere Stelle verlegt. ASUS hatte damit beim ursprünglichen ROG Ally aufgrund eines Designfehlers viel zu kämpfen.
Es wurden zwar noch kleinere Verbesserungen vorgenommen, aber ASUS hat nicht an den Grundlagen herumgeschraubt. Hinter den Kulissen arbeitet immer noch ein AMD Ryzen Z1 Extreme Chip, der in einigen Situationen ein anderes Energieprofil verwendet und somit schneller sein sollte. Im Silent-Modus ist die Leistung nicht mehr auf 10 Watt begrenzt, sondern der Chip kann bis zu 13 Watt verbrauchen, und die Leistungseinstellung ist von 15 Watt auf 17 Watt gestiegen, wobei der Turbo bei 25 Watt bleibt.
Auf dem 7-Zoll-IPS-Display mit einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz und Full-HD-Auflösung können Nutzer eine Vielzahl von Spielen genießen. Es gibt AMD FreeSync Premium, und die üblichen Lautsprecher sorgen für das Audioerlebnis. Windows 11 Home ist installiert, aber jetzt mit einer neueren Version des ASUS Armoury Crate SE Bundles. Abschließend sei noch angemerkt, dass der neue Akku offiziell nach 3 Jahren immer noch eine Kapazität von 80 % hat, vorher waren es nur 70 %, es sollte also ein langlebigeres neues Produkt sein.
Das ROG Ally X wird in schwarzer Farbe in die Läden kommen, so dass es leicht vom ROG Ally zu unterscheiden sein wird, auch wenn sich das Design nicht radikal verändert hat. ASUS hat die unverbindliche Preisempfehlung auf 800 Dollar festgelegt.