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CHINESISCHE REGIERUNG VERBIETET DIE VERWENDUNG VON AMD- UND INTEL-PROZESSOREN IN STAATLICHEN COMPUTERN UND SERVERN

Anstatt westliche Hardware zu verwenden, setzen sie auf einheimische Chips, aber auch bei Software und Betriebssystemen beginnen sie, auf einheimische Lösungen umzusteigen.
J.o.k.e.r
J.o.k.e.r
Chinesische Regierung verbietet die Verwendung von AMD- und Intel-Prozessoren in staatlichen Computern und Servern

In China wurde Ende Dezember letzten Jahres der Entwurf eines Plans angenommen, der von den staatlichen Akteuren verlangt, bis 2027 auf sichere und zuverlässige Prozessoren für Computer und Server umzusteigen und eine ähnliche Praxis auch für Betriebssysteme und Datenbankverwaltungssoftware zu übernehmen. Obwohl die Leitlinien bereits Ende letzten Jahres verabschiedet wurden, sind sie erst seit kurzem in Kraft.

Nach Angaben der Financial Times und der Nachrichtenagentur Reuters hat die chinesische Regierung, einschließlich des chinesischen Finanzministeriums und des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, eine detaillierte Liste von 18 Prozessoren veröffentlicht, die als vertrauenswürdig und sicher gelten und natürlich alle von chinesischen Herstellern stammen. Die Prozessoren werden in den Werkstätten von Loongson und Phytium hergestellt, Unternehmen, die auf der schwarzen Liste der USA stehen.

China ist seit langem bestrebt, seine Abhängigkeit von westlichen Technologien und Produkten zu verringern, weshalb es die Halbleiterindustrie ausbaut, gleichzeitig aber auch versucht, im Softwarebereich Fortschritte zu erzielen. Ziel ist es, mit Unterstützung der einheimischen Forschung und Entwicklung und der Halbleiterunternehmen chinesische Äquivalente westlicher Chips in größerem Umfang und möglichst mit wettbewerbsfähiger Leistung verfügbar zu machen.

Nach den neuen Richtlinien werden die Prozessoren von Intel und AMD aus den staatlichen Konfigurationen und Servern verdrängt, was für die beiden US-Unternehmen ein schwerer Schlag sein wird. China ist sowohl für Intel als auch für Nvidia und AMD ein wichtiger Markt, und die Zahlen sind ein gutes Indiz dafür. Nach Angaben der Financial Times stammten im vergangenen Jahr 27 % der Gesamteinnahmen von Intel aus Aufträgen in China, d. h. 54 Mrd. USD, während AMDs chinesische Kunden 23 Mrd. USD an Gesamteinnahmen generierten.

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Intel will nicht nur Prozessoren, sondern auch Betriebssysteme und Datenbankverwaltungssoftware durch eigene Lösungen ersetzen, die außerhalb des Landes entwickelt wurden und als sicher und zuverlässig gelten. Dies könnte für Microsoft ein Ärgernis sein, da die chinesischen Kunden im vergangenen Jahr 1,5 % des Gesamtumsatzes des Unternehmens ausmachten. Das ist zwar nicht so viel wie bei Intel und AMD, aber es ist nicht zu unterschätzen.

China arbeitet also mit Hochdruck daran, bei Prozessoren und Software auf eigenen Füßen zu stehen, zumindest im staatlichen Sektor. Das ist keine leichte Aufgabe, denn für die Entwicklung leistungsfähiger Chips wird viel Kapital benötigt, und das Gleiche gilt für moderne Fertigungstechnologien. Das Land ist durch die US-Sanktionen bereits von Spitzentechnologien abgeschnitten, hat aber immer noch Zugang zu den notwendigen Produktionsanlagen, auch wenn es noch weit hinter der Spitze zurückliegt. Der Chef von Intel, Pat Gelsinger, hat bereits gesagt, dass er glaubt, dass die chinesische Halbleiterindustrie 10 Jahre hinter der weltweiten Spitze zurückliegt und dass sich diese Situation in naher Zukunft wohl nicht ändern wird.

Chinesische Unternehmen versuchen natürlich, alles zu tun, um erfolgreich zu sein, manchmal auch mit zweifelhaften Praktiken wie Reverse Engineering oder dem Diebstahl westlicher Technologien. Trotz all dieser Bemühungen liegt die modernste x86-CPU des Unternehmens, der Zhaoxin KX-7000-Prozessor, immer noch fast sechs Jahre hinter seinen westlichen Konkurrenten zurück, was nach viel klingt, aber er könnte gut genug sein, um westliche Technologie in einigen Bereichen zu ersetzen.

Wie lange wird es dauern, bis China eine wettbewerbsfähige Halbleiterindustrie und wettbewerbsfähige Prozessoren entwickelt? Das wird nur die Zeit zeigen, aber die Not macht den Meister: Die US-Restriktionen zwingen das Land, auf eigenen Füßen zu stehen, so dass es langfristig vielleicht sogar davon profitiert, dass es seine eigenen Chips und Software verwenden kann, die auf seine eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

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