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CHINA HAT IN DIESEM JAHR BISHER MEHR FÜR DIE CHIPINDUSTRIE AUSGEGEBEN ALS SÜDKOREA, TAIWAN UND DIE VEREINIGTEN STAATEN ZUSAMMEN

Der Bau neuer Chip-Produktionsanlagen läuft auf Hochtouren, und sie benötigen eine große Menge an Chip-Produktionsausrüstung.
J.o.k.e.r
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China hat in diesem Jahr bisher mehr für die Chipindustrie ausgegeben als Südkorea, Taiwan und die Vereinigten Staaten zusammen

Chinas Führung arbeitet seit langem daran, die einheimische Chipproduktion zu erhöhen, um die Abhängigkeit von westlichen Importen zu verringern. Außerdem versucht das Land, bei verschiedenen Technologien und Herstellungsverfahren so unabhängig wie möglich zu werden. Die Bedeutung dieser Bemühungen wird dadurch verstärkt, dass der Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten von Amerika den Zugang Chinas zu den neuesten Technologien, seien es KI-Beschleuniger oder Chipfertigungsanlagen, aufgrund der immer strengeren US-Exportbeschränkungen zunehmend erschwert.

Diese Situation scheint die chinesische Führung zu veranlassen, Investitionen in die Halbleiterindustrie zu fördern, und das zahlt sich aus: Laut Nikkei gab China in der ersten Hälfte des Jahres 2024 mehr Geld für Chipfertigungsanlagen aus als Südkorea, Taiwan und die USA zusammen. China wird in diesem Jahr umgerechnet 50 Milliarden Dollar für Halbleiterfertigungsanlagen ausgeben, ein Zeichen dafür, dass das Land eine gesunde Marktnachfrage nach Chips erwartet, auf die die Halbleiterindustrie reagieren muss.

Der enorme Investitionsschub ist durch den Wunsch des Landes gerechtfertigt, eine stabile Produktion von Chips zu gewährleisten, die für verschiedene Industriezweige von entscheidender Bedeutung sind, wobei mehr als ein Dutzend neuer Anlagen in den Jahren 2024 und 2025 in Betrieb gehen sollen. Die Käufe beschränken sich nicht nur auf hochmoderne chinesische Halbleiter-Auftragshersteller wie SMIC und Hua Hung, sondern versorgen auch kleine und mittlere Halbleiterunternehmen durch Investitionen mit neuen Fertigungsanlagen. Die große Expansionswelle wird China weiterhin zum größten globalen Aufnahmemarkt machen, was bedeutet, dass es ein wichtiger Geschäftspartner bleiben wird, auch wenn Beschränkungen die Lieferung bestimmter Anlagen an chinesische Partner begrenzen. Da sie keinen offiziellen Zugang zu fortschrittlichen Fertigungsanlagen haben, haben die Chipfabriken in der Regel Zugang zu Fertigungstechnologien, die einige Generationen älter sind.

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Dank dieser Bemühungen ist China der einzige Markt, auf dem die Investitionen in Fertigungsanlagen gestiegen sind, obwohl die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr Anzeichen einer Verlangsamung aufwies. Im gleichen Zeitraum haben auch die Vereinigten Staaten, Südkorea und Taiwan ihre Budgets für den Kauf von Produktionsanlagen gekürzt.

Von den hohen Ausgaben für Fertigungsanlagen profitiert nicht nur die chinesische Halbleiterindustrie, sondern auch ihre Zulieferer, da der Kauf großer Mengen ihre Einnahmen und Gewinne steigert. Zu den Gewinnern gehören die US-Unternehmen Lam Research, Applied Materials und KLA sowie Tokyo Electron in Japan und ASML in den Niederlanden. Die gesteigerten Verkäufe haben zu einem erheblichen Umsatzwachstum zwischen 32 % und 49 % geführt - ersteres bei Applied Materials und letzteres bei ASML.

China wirkt sich deutlich positiv auf die Kapitalintensität der Chipindustrie aus, die seit 2021 vier Jahre in Folge über 15 % pro Jahr liegt. Diese Zahl ist ein sehr wichtiger Indikator für das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, ebenso wie der Halbleiterumsatz. Die Aussichten für die Chipindustrie sind weiterhin positiv, und es wird ein starker Absatz erwartet. Das Wachstum im Jahr 2024 wird vor allem durch die steigende Nachfrage nach Speicherchips und den Verkauf von KI-Chips angetrieben, während für die Industrie- und Automobilchipwelt aufgrund des Anpassungsprozesses an die Marktbedingungen ein moderates Wachstum erwartet wird.

Es wird erwartet, dass sich das Tempo der chinesischen Investitionen in den nächsten zwei Jahren normalisieren wird, insbesondere was den Bau neuer Halbleiterfabriken betrifft. Gleichzeitig könnten die Ausgaben weltweit zunehmen, da Südostasien, Amerika, Europa und Japan in den kommenden Jahren ihre Kapazitäten für die Chipherstellung ausbauen werden und somit mehr Halbleiterfertigungsanlagen benötigen.

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