Laut Bloomberg erwägt das britische ARM-Management die Übernahme von Ampere Computing, einem Startup-Unternehmen, das im Segment der ARM-basierten Serverprozessoren erfolgreich ist. ARM möchte seine Präsenz im Bereich der Server für Rechenzentren und Cloud-Dienste ausbauen, und das Know-how von Ampere Computing würde perfekt dazu passen, da seine Altra- und Altra Max-SoCs auf dem Markt sehr beliebt sind.
Branchenkreisen zufolge haben die Verantwortlichen von ARM noch nicht entschieden, wie sie auf das Team von Ampere Computing zugehen werden, wobei eine Übernahme oder eine enge Zusammenarbeit zu den möglichen Szenarien gehören. Die Prozessoren von Ampere Technologies für den Servermarkt sind vor allem wegen ihrer Energieeffizienz beliebt. Potenzielle Kunden werden auch durch die Tatsache angezogen, dass die Produkte gut auf die Bedürfnisse von Servern, die Cloud-Dienste anbieten, abgestimmt sind und über die nötige Skalierbarkeit verfügen, um die erforderliche Leistung zu liefern.
Da das Management von ARM derzeit daran arbeitet, immer mehr Einnahmen aus immer mehr Quellen zu generieren, anstatt sich nur auf den Verkauf verschiedener Lizenzen zu verlassen, werden verschiedene Optionen geprüft, darunter auch die mögliche Übernahme von Ampere Computing. Das neue Produkt würde es ARM ermöglichen, effektiv mit den X86-basierten Serverprozessoren von Intel und AMD zu konkurrieren, die das Serversegment immer noch souverän dominieren. Entwicklungen wie die Altra- und Altra Max-SoC-Einheiten würden es ARM ermöglichen, seine Präsenz auf dem Servermarkt im Laufe der Zeit zu erhöhen, und Ampere Computing könnte auch dazu beitragen, dass dieses Wachstum schneller vonstatten geht, als es ARM allein erreichen könnte.
Der Plan klingt eigentlich sehr gut, hat aber ein paar Probleme. ARM ist erst vor kurzem an die Börse gegangen und ist derzeit ein neutrales Unternehmen auf dem Markt, das Lizenzen an verschiedene Entwickler verkauft und keine eigenen Produkte auf den Markt bringt. Sollte die Übernahme jedoch stattfinden, würde das britische Unternehmen über Ampere Computing bereits über spezifische Produkte verfügen, was Anlass zu Bedenken geben könnte, d.h. es ist keineswegs sicher, dass die Übernahme letztendlich von den zuständigen Behörden genehmigt würde, da die gesamte Übernahme wettbewerbsrechtliche Einwände nach sich ziehen würde.
Das Management von SoftBank und ARM wird daher sorgfältig abwägen müssen, was langfristig die bessere Entscheidung ist: eine Übernahme oder eine enge Zusammenarbeit, z. B. im Rahmen einer strategischen Partnerschaft. Die betroffenen Parteien haben es bisher abgelehnt, die Berichte zu kommentieren.