Nach Indien und Vietnam könnte Indonesien der nächste Ort sein, an dem ein iPhone-Montagewerk jenseits der Grenzen Chinas errichtet wird. In den letzten Jahren hat sich Apple immer weiter von China entfernt , aber jetzt geht es nicht mehr darum, China zu verlassen und billiger zu produzieren, sondern darum, seine neuen Produkte in einer der größten asiatischen Volkswirtschaften zu verkaufen.
Indonesien hat im vergangenen Jahr den Verkauf der iPhone-16-Serie ausgesetzt, nachdem Apple die von ihm zugesagten wirtschaftlichen Beiträge nicht erfüllt hatte. Nach den lokalen Vorschriften müssen 40 % der in dem Land verkauften Produkte von indonesischen Arbeitnehmern vor Ort hergestellt werden. Dies kann durch Softwareentwicklung, F&E-Aktivitäten und die lokale Montage von Komponenten geschehen.
In diesem Zusammenhang hatte das Unternehmen zuvor eine Vereinbarung mit Indonesien unterzeichnet, wonach es mindestens 109 Millionen Dollar für FuE-Aktivitäten in dem Land ausgeben wollte. Dies kam jedoch nicht zustande. Das Unternehmen gab lediglich 95 Mio. USD für verschiedene Investitionen aus.
Daraufhin stoppte die indonesische Regierung den Verkauf des iPhone 16, und das Verbot ist seitdem in Kraft geblieben. Damals hatte Apple versprochen, eine 10-Millionen-Dollar-Fabrik zur Herstellung von Zubehör und einigen Komponenten zu bauen. Dies wurde jedoch von der Regierung abgelehnt. Darüber hinaus versprach Apple sogar eine Investition in Höhe von 1 Mrd. USD, aber auch das wurde von der Regierung vom Tisch gefegt.
Das Unternehmen wollte in Indonesien eine Fabrik zur Herstellung von AirTags errichten, was jedoch von den Behörden abgelehnt wurde, da das Projekt nicht mit iPhones in Verbindung gestanden hätte. Apples neueste Mobiltelefone sind aufgrund der Kontroverse seit Oktober in Indonesien nicht mehr erhältlich. Jetzt sieht es aber wirklich so aus, als ob eine Lösung in Sicht wäre.
Laut Nikkei Asia wird Apple ein iPhone-Montagewerk in Indonesien errichten, um das Verbot für seine Geräte endlich aufzuheben.
Die Verhandlungen wurden Berichten zufolge im vergangenen Jahr aufgenommen und sind so weit fortgeschritten, dass Apple bereits Gespräche mit potenziellen Zulieferern aufgenommen hat. Wenn das fragliche Montagewerk gebaut wird, kann Apple die zuvor eingegangenen Verpflichtungen vergessen, da das Unternehmen die Anforderungen problemlos erfüllen kann. Das Unternehmen müsste dann nicht mehr damit rechnen, dass die Regierung den Vertrieb eines künftigen iPhones einschränkt.
Die erzwungene Situation könnte Apple neue Türen öffnen, obwohl es sicher ist, dass die ursprünglichen Pläne des Unternehmens etwas durcheinander gebracht werden. Das Unternehmen ist gerade dabei, die Produktion in Indien hochzufahren, aber ein Teil der Produktionskapazitäten wird sicherlich in Indonesien landen. Es kann gut sein, dass Apple frühere, einfachere Modelle in der Region montieren wird, und das Unternehmen wird sicherlich in erster Linie die lokale Nachfrage bedienen wollen.
