AMD wird sein Angebot an Beschleunigern für den KI- und HPC-Markt im nächsten Jahr erweitern, aber dieses Mal wird es zwei separate Modelle geben, die die Bedürfnisse dieser beiden Segmente erfüllen: den MI450X und den MI430X.
Der MI430X UL4, der für die Beschleunigung von Workflows auf dem HPC-Markt entwickelt wurde, ist speziell darauf ausgelegt, die höchstmögliche Double-Precision- oder FP64-Rechenleistung zu liefern, die in diesem Segment von größter Bedeutung ist. Von der hohen Double-Precision-Rechenleistung profitieren Bereiche wie wissenschaftliche Simulationen, Klimamodelle und viele andere Segmente wie Finanzdienstleistungen, Automobilbau, Gesundheitswesen, Behörden und sogar Cybersicherheit. Die Grundlage dafür bilden große Arrays von Tensorkernen, die zur Ausführung von FP64-Rechenaufgaben verwendet werden können und sicherstellen, dass Aufgaben, die eine hohe Rechenleistung erfordern, hochgradig parallelisiert ausgeführt werden können.
Der AMI430X UL4 wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 auf den Markt kommen, aber dedizierte UALink-Switches werden zu diesem Zeitpunkt nicht von Broadcom, Astera Labs oder anderen Partnern erhältlich sein. Daher hat das AMD-Team beschlossen, die neue Entwicklung als Mesh-Konfiguration von vier GPUs zur Verfügung zu stellen. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die Latenzzeit niedrig und die Synchronisierung effizient zu halten, was ihn ideal für den Einsatz in kleineren Clustern macht. Im Vergleich dazu verwendet der MI450X, der für die Beschleunigung von KI-Aufgaben entwickelt wurde, bereits den Ethernet-basierten Ultra-Ethernet-Standard für die Kommunikation, einen offenen Standard, der eine kostengünstige Kommunikation zwischen Dutzenden oder sogar Hunderten von Knoten ermöglicht, und diese Switches sind weithin verfügbar. Später, wenn UALink in größerem Umfang verfügbar ist, könnte das Unternehmen die Verwendung nativer GPU-GPU-Verbindungen überdenken.
Durch die Entscheidung für den weiter verbreiteten Ultra-Ethernet-Standard anstelle von UALink kann der Anbieter seinen Partnern eine sofort einsatzbereite, hardwarebeschleunigte Kommunikation anbieten, die für Einführungs- und Schulungszwecke genutzt werden kann. UALink ist zwar eine offene, herstellerunabhängige Verbindungstechnologie, die eine effiziente Kommunikation zwischen Beschleunigerkarten ermöglichen kann, aber ihre Verbreitung und Entwicklung ist langsam. Die UALink-Partner scheinen mit ihrem Engagement für den neuen Standard zurückhaltend zu sein, da UALink möglicherweise weniger Datenverkehr erzeugt als Ethernet-basierte Alternativen, was die Größe des Zielmarktes einschränkt.
AMD reagiert auf diese Situation mit seiner neuen Strategie der Einführung des Ultra-Ethernet-Standards für den MI450X, der auf den AI-Markt abzielt, und der kompakten GPU-Mesh-Technologie für den MI430X UL4, der auf den HPC-Markt abzielt.
Weitere Details zu den neuen Entwicklungen werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.