KI-Funktionen werden in allen Branchen immer weiter verbreitet, auch auf dem PC-Markt. Die Technologie steckt zwar noch in den Kinderschuhen, könnte aber mit der Zeit eine immer wichtigere Rolle spielen. Dank der Hersteller werden immer mehr PCs mit dedizierten NPUs an Bord verkauft, sodass KI-Workflows lokal ausgeführt werden können - und bei Bedarf sogar die CPU und GPU nutzen.
Mit Blick auf den aktuellen Trend fragten sich die TechPowerUp-Mitarbeiter, ob die Nutzer bereit sind, mehr für Hardware und Systeme zu zahlen, die bereits über KI-Funktionen verfügen, also im Grunde genommen Zielhardware für die KI-Beschleunigung sind. Die Diskussionsteilnehmer repräsentieren typischerweise fortgeschrittene Nutzer und Enthusiasten, was die Nutzerkategorien angeht, daher ist die Umfrage nicht repräsentativ für die gesamte Kundenbasis, aber die Ergebnisse sind dennoch recht aufschlussreich.
Etwa 84 % der mehr als 26.000 Befragten gaben an, dass sie keinesfalls bereit sind, mehr Geld für eine Hardware auszugeben, nur weil sie über KI-Funktionen verfügt. 9 % der Befragten waren unentschlossen, während die verbleibenden 7 % angaben, dass sie sogar bereit wären, mehr zu zahlen.
Die Entwicklung von KI-Zielhardware ist definitiv ein zusätzlicher Kostenfaktor für die Hersteller, und solche Zielhardware kann einen beträchtlichen Teil des Transistorbudgets eines Chips in Anspruch nehmen, so dass es sich um zusätzliche Kosten handelt, die sich im Preis des endgültigen Chips niederschlagen sollten. Der teurere Chip wird auch die Hardware und die kompletten Konfigurationen teurer machen, was ein notwendiges Übel ist. Andererseits sind die KI-Funktionen derzeit noch nicht an einem Punkt, an dem sie es wert sind, mehr für die Hardware zu bezahlen, aber angesichts des derzeitigen Entwicklungstempos könnte sich dies sehr bald ändern.
Intel und AMD haben bereits mit NPUs ausgestattete CPUs auf den Markt gebracht, und dieser Trend wird sich bei der nächsten Generation von Chipsätzen fortsetzen. AMD zielt mit den APUs der Serie RYZEN AI 300 mit XDNA 2-basierten NPUs auf den mobilen Markt, während die Desktop-Prozessoren der Serie RYZEN 9000 auf diese zusätzliche Hardware verzichten. Intel verfolgt eine andere Strategie: Die Lunar Lake-V-Mobilprozessoren werden mit einer dedizierten Hochleistungs-NPU ausgestattet sein, und die Arrow Lake-S-Desktopprozessoren erhalten ebenfalls eine NPU, die allerdings auf der bereits von Meteor Lake bekannten NPU-Architektur basiert und daher nicht so stählern sein wird wie ihr mobiles Gegenstück.
Mit neuer Hardware kommen immer mehr Notebooks und Desktop-PCs mit KI-Funktionen auf den Markt, so dass sich das Angebot mit der Zeit deutlich erweitern wird, was sich wahrscheinlich positiv auf die Preise auswirken wird. Je leistungsfähiger die KI-Funktionen werden und je mehr Vertrauen die Nutzer in sie setzen, desto mehr wird sich die derzeitige zögerliche Haltung ändern.