Laut einer kürzlich veröffentlichten Analyse von Counterpoint hat sich der PC-Markt im ersten Quartal des Jahres recht gut entwickelt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass weltweit insgesamt 61,4 Millionen PCs verkauft wurden, was einer jährlichen Wachstumsrate von 6,7 % entspricht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden nur 57,5 Millionen Konfigurationen ausgeliefert, was bedeutet, dass die Logistikpartner in diesem Jahr fast 4 Millionen PCs mehr bewegt haben.
Der Anstieg ist größtenteils auf den Wunsch der Betreiber zurückzuführen, ihre Lager aufzufüllen, bevor die US-Regierung neue Zölle verhängt, was die Lieferungen angekurbelt hat. Apple zum Beispiel bestellte insgesamt 5 Frachtflugzeuge mit Produkten aus Indien, darunter iPads, MacBooks und iPhones.
Die besondere Situation wirkte sich im Wesentlichen auf die Versandindikatoren aller Hersteller in gewissem Maße aus, da alle versuchten, sich auf die bevorstehenden Zölle vorzubereiten, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau abzusehen war, wie sich diese entwickeln würden, aber die Ungewissheit mag zum Auftragsfieber beigetragen haben. Bei Apple betrug der Anstieg 17 %, wobei hier allerdings die Einführung der M4-basierten MacBook Air-Serie im März berücksichtigt ist. Lenovo verzeichnete mit 11 % den zweitgrößten Zuwachs, und ASUS lag mit 9 % nicht weit dahinter an dritter Stelle. HP verzeichnete einen Zuwachs von 6 %, Dell von 4 % und kleinere Hersteller sogar noch weniger - Vaio z. B. wuchs um 1 %.
Der Anstieg der Auslieferungen ist nicht nur auf die neuen Zölle zurückzuführen, sondern bis zu einem gewissen Grad auch auf die Einführung von Windows 10 in diesem Jahr, da immer mehr Geschäfts- und Durchschnittsnutzer beschließen, ihre alten Geräte durch Windows 11-basierte Geräte zu ersetzen. Dies gilt insbesondere für Besitzer von Notebooks, die ihre Hardware nicht wie Besitzer von Desktops mit neuen Komponenten aufrüsten können. Erfüllt das Gerät also nicht die Mindestsystemanforderungen von Windows 11, wird entweder ein alternatives Betriebssystem installiert oder das Gerät muss durch eine modernere Maschine ersetzt werden.
Es wird erwartet, dass sich die oben genannte Wachstumsrate in der kommenden Zeit abschwächt, insbesondere wenn die zweiten Zölle der Trump-Administration in Kraft treten. Sie wurden kürzlich für 90 Tage ausgesetzt, so dass nur noch der allgemeine Zollsatz von 10 % in Kraft ist, und die Zölle gegen China sind ebenfalls in Kraft. Natürlich kann der Technologiesektor nicht aufatmen, denn neue Zölle auf Computer, Smartphones und andere Geräte sind in Arbeit, die Donald Trump selbst in den letzten Wochen angekündigt hat.
Die angespannte geopolitische Lage und die Zölle haben viele Hersteller dazu veranlasst, ihre Lieferketten umzugestalten, um die Rolle der chinesischen Zulieferer zu minimieren. Einige Unternehmen haben bereits damit begonnen, die Produktion bestimmter Produkte in Nachbarländer wie Vietnam und Malaysia zu verlagern, aber auch andere Regionen wie Indien sind im Visier.
Die Zölle waren ein ziemlicher Schock für den Welthandel, und ihre Wiedereinführung wird mit ziemlicher Sicherheit Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Preise einzelner Produkte haben. Die Hersteller versuchen, sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen und die größten Zölle zu vermeiden, aber es bleibt abzuwarten, wie sich dieses unsichere Umfeld längerfristig verändern wird. Wie sich die PC-Verkäufe in den kommenden Quartalen entwickeln werden, bleibt ebenfalls abzuwarten.